Fahrbericht: Ford Expedition 2018

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Zumal die Rechnung "Koloss plus knapp 400 PS" natürlich eine Schlusskomponente hat. Ford nennt 19 mpg im kombinierten Verbrauch für den Expedition mit Allradantrieb, was 12,4 Liter auf 100 km entspricht. Ein Vergleich mit den Werten europäischer Hersteller verbietet sich, denn die werden in einem anderen Messzyklus ermittelt. Wer den Expedition in der Praxis wesentlich unter 14 Liter/100 km bekommen möchte, muss es schon darauf anlegen. In die andere Richtung geht es sehr viel einfacher: Mehr als 17 Liter sind locker möglich, ohne es übertrieben zu haben. Ein Verbrauch, der nicht nur aus Umweltgesichtspunkten höchst bedenklich stimmt. Selbst bei den Spritpreisen in den USA sind solche Werte finanziell nicht ganz ohne.

Leise

Mit einem Drehrad lassen sich verschiedene Fahrprogramme einstellen. Die Bandbreite reicht von Asphalt über Schotter und Schlamm bis hin zu Schnee. Das gemütliche Gleiten auf dem Highway ist die Stärke des neuen Ford Expedition. Da fällt es nicht groß ins Gewicht, dass die Lenkung nicht gerade ein Muster an Direktheit ist. Die geschmeidig agierende Zehngang-Wandlerautomatik passt gut zu dem V6-Motor und daher ist das Geräuschniveau im Innenraum sehr gering. Verschiedene Assistenzsysteme, wie ein Toter-Winkel-Warner, der auch den Anhänger und den Querverkehr überwacht, sind beim Jonglieren mit dem Riesen sehr hilfreich.

Heimat-Orientierung

Typisch amerikanisch ist auch der Innenraum eingerichtet. Wer Freude an edlen Materialien und feiner Haptik hat, ist hier falsch. Die Verarbeitung ist insgesamt recht ordentlich, die Auswahl der Materialien aber je nach Sichtweise pragmatisch bis rustikal – nichts für Leute, die ständig mit Freude ihr Cockpit befummeln. Das Infotainmentsystem bietet eine klangstarke Musikabteilung, Bedienung und Funktionsumfang können aber mit dem, was andere in dieser Preisklasse bieten, nicht mithalten. Dafür ist schon die Basisversion üppig ausstaffiert und der Wagen günstiger als viele Importfahrzeuge. Mit Autos dieses Schlags kann man in Europa kaum den Massenmarkt erreichen. In den USA dagegen sind ein günstiger Preis, reichlich Leistung und gigantische Dimensionen genau die Zutaten, aus denen Bestseller gemacht sind. (imp)