Fahrbericht: Genesis G80 3.3 T Sport AWD
Der V6 mit doppelter Turboaufladung 272 kW / 370 PS und 510 Nm Drehmoment zwischen 1300 und 4500/min hält sich akustisch überraschend dezent im Hintergrund. Motor und Achtgangautomatik sind kongenial aufeinander abgestimmt. Wer bei schneller Kurvenfahrt über die Schaltpaddel am Lenkrad in die Gangwahl eingreifen will, kann dies tun, einen realen Grund dafür gibt es außerhalb einer bewusst genutzten Motorbremswirkung nicht.
Dabei macht sich der optionale Allradantrieb (2500 Dollar Aufpreis) insbesondere bei ambitionierter Gangart angenehm bemerkbar. Gerade aus schnellen Kurvenkombinationen bringt der 2,1 Tonnen schwere Wagen seine Kraft deutlich besser auf die StraĂźe als die mindestens 55.250 Dollar teure Variante mit Hinterradantrieb. Dabei wird die fahrdynamisch vorteilhafte Bevorzugung der Hinterachse von einer Lamellenkupplung gewahrt. Die Motorleistung wird bei normaler Fahrt nahezu komplett an die Hinterachse gebracht, bei Bedarf gehen bis zu 50 Prozent der Motorleistung an die Vorderachse.
Zwischenstellung
Im Grenzbereich schiebt der G80 3.3 T Sport AWD deutlich über die Vorderräder, auch mit Mischbereifung mit 245er Reifen vorn und 275ern auf 19-Zoll-Rädern hinten. Hier machen sich die mehr als 2,1 Tonnen Leergewicht unangenehm bemerkbar. Die Lenkung ist dabei präzise, wie man sich dies von einem Modell dieser Fahrzeugklasse wünscht.
Egal, in welchem Fahrmodus man unterwegs ist, die fünf Meter lange Oberklasselimousine bleibt mit ihrer souveränen Leistung und viel Kraft aus niedrigen Drehzahlen eher sportlicher Gleiter als brutale Fahrmaschine mit maximaler Längs- und Querdynamik. Eine wirkliche Sportversion ist die nachgeschärfte Limousine aber nicht. Vielleicht ist ja gerade diese Zwischenstellung zwischen Sort und Komfort die künftige Marktlücke für den G80 auf dem hochkarätig besetzten Feld. (fpi)