Fahrbericht Honda Africa Twin Adventure Sports

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Wobei der Modus „Tour“ fraglos am meisten Spaß macht, denn hier geht die Africa Twin spontan und kräftig ans Werk. Individualisten möchten sich den Motor natürlich im User-Modus exakt auf ihre Wünsche abstimmen und wählen in Sachen Gasannahme, Schleppmoment, Traktionskontrolle und ABS das bevorzugte Level aus. Geländespezialisten können sogar das ABS am Hinterrad abschalten für gepflegte Drifts auf Schotter. Die Speichen der Felgen bestehen ab diesem Modelljahr aus Edelstahl und die Fußrasten sind breiter und verstärkt worden.

DCT oder Fußschaltung?

Die Bremszangen von Nissin haben die Fuhre jederzeit im Griff. Sie arbeiten nicht übertrieben giftig, verzögern aber zuverlässig und gehen auch nach mehreren Vollbremsungen nicht in die Knie. Ganz vorzüglich gelang Honda die Abstimmung des Quick-shifters und des Blippers, die das Hoch- und Runterschalten ohne das Ziehen der Kupplung ermöglicht. Nur noch mit dem Fuß den Schalthebel berühren und schon liegt der gewünschte Gang drin, fast ohne Zugkraftunterbrechung.

Übrigens bietet Honda die Africa Twin auch mit DCT-Getriebe an. Hier scheiden sich die Geister. Während in den letzten beiden Jahren 45 Prozent der Africa Twin-Käufer in Deutschland sich für ein Leben ohne Kupplungshebel entschieden haben, will knapp die Mehrheit nicht darauf verzichten. Beide Systeme haben sicher ihre Reize, wobei das Schalten per Drucktasten am linken Lenkerende auch beim DCT noch möglich ist. Man gewöhnt sich erstaunlich schnell daran und im Alltag vermisst man die Kupplung nur selten. Eher schon auf Geländeausflügen, wo man die Kraft des Motors mit schleifender Kupplung dosieren möchte.

Zu viel Infos auf einmal

Das neue Cockpit der Africa Twin hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zwar ist das große, schwarze Display mit den goldenen Ziffern und Buchstaben eigentlich gut ablesbar, aber die Fülle an Informationen macht es unübersichtlich. Wie bei den meisten Armaturen ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis sich der Fahrer daran gewöhnt hat und auch während der Fahrt gezielt die für ihn relevante Information ablesen kann. Ansonsten ist die Honda sehr benutzerfreundlich. Die LED-Scheinwerfer werfen ein sehr helles Licht auf die Straße und als kleines Schmankerl leuchten die LED-Blinker auch während der Fahrt permanent. Bei einer Vollbremsung fangen sie sogar an zu flackern, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen.

Die Honda CRF 1000 L Africa Twin Adventure Sports gibt es ab 14.890 Euro inklusive Überführungskosten, das sind 1600 Euro mehr als für die Basis-Africa Twin. Wer die DCT-Variante möchte, muss in beiden Fällen happige 1100 Euro drauflegen.