Fahrbericht: Honda Civic

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Die genannten Konkurrenten sind im Standardsprint flinker und erreichen auch auf der Autobahn ein paar km/h mehr. Das erscheint uns nebensächlich. Da der Japaner für sein Drehkraft-Maximum mindestens 1700/min benötigt, bleibt er jedoch nicht nur in der Theorie etwas hinter dem Eindruck zurück, den die Konkurrenz in dieser Leistungsklasse anbietet. Für vergleichbare Fahrleistungen muss er stets etwas höher drehen, was er freilich gern tut. Mit dem Schaltgetriebe wirkt der Dreizylinder agiler, ist es aber letztlich nicht. Im NEFZ verspricht Honda je nach Ausstattung einen Verbrauch zwischen 4,7 und 5 Litern. In der Praxis erwarten wir Werte zwischen 6,5 und 7 Litern. Für eine verlässliche Aussage war diese Probefahrt einfach zu kurz.

CVT (fast) ohne Gummieffekt

Honda betont in seinem Begleitschreiben, dass in das CVT sehr viel Arbeit geflossen ist. Nun sind die globalen Vorlieben leider sehr unterschiedlich. Während das CVT in Asien sehr gefragt ist, wird man in Europa damit nicht so recht warm. Dem trägt Honda Rechnung und verwendet nur für den europäischen Markt eine Software, die „sieben Getriebestufen über das Drehzahlband simuliert, die dem Fahrer das vertraute Gefühl von Gangwechseln vermitteln“. In der Praxis ist die viele Arbeit durchaus zu spüren, der Gummibandeffekt wurde reduziert.

Beschönigung in der Preisliste

Eigenwillig ist auch die Preisgestaltung. Das Basismodell kostet 19.990 Euro, was nur auf den ersten Blick fair kalkuliert erscheint. Denn für diese Ausstattung gibt es weder ein Radio noch eine Klimaanlage – auch gegen Aufpreis nicht. Wie bei vielen japanischen Herstellern sind Sonderwünsche fest an höhere Versionen gekoppelt, es gibt nur wenige Einzeloptionen. Die eigentliche Grundausstattung ist die Linie „Comfort“, für die Honda dann mindestens 22.790 Euro in Rechnung stellt. Damit ist der Civic kein Schnäppchen, aber besondere Dinge haben eben ihren Preis.

(mfz)