Fahrbericht: Hyundai Santa Fe 2.2 CRDi

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Geräuschdämmung und Fahrwerk zeugen ebenfalls von einer klaren Ausrichtung des Santa Fe. Das SUV bleibt lange sehr leise, erst bei hohen Geschwindigkeiten dringen Abroll- und Windgeräusche deutlich vernehmbar ins Interieur. Dem Fahrwerk ist eine sportliche Grundhaltung fremd, was gut so ist. Der Santa Fe ist ein großes, komfortables Auto, aus dem auch mit einer straffen Abstimmung kein Sportler werden würde.

Variable Verteilung

Neu entwickelt wurde der Allradantrieb „HTRAC“. Regulär werden dabei nur die Vorderräder angetrieben, bei rutschigem Untergrund geht maximal die Hälfte der Leistung an die Hinterräder. Per Tastendruck kann der Fahrer die Verteilung der Kräfte verändern. So gehen im Eco-Modus nur höchstens 20 Prozent Kraft an die Hinterachse, im Komfortmodus bis zu 35 Prozent und im Sportmodus maximal 50 Prozent.

Angeboten wird der neue Santa Fe mit drei Motoren. Der 2,4-Liter-Benziner ohne Turbolader leistet 185 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 241 Nm. In der Vergangenheit wollte hierzulande kaum jemand den Santa Fe mit Benziner, die meisten Kunden griffen zu einem der Dieselmotoren. Der kleine Selbstzünder bietet 150 PS und 400 Nm maximales Drehmoment. Serienmäßig hat er Vorderradantrieb und ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Allradantrieb und Automatikgetriebe gibt es gegen Aufpreis.

Reserven

Für eine erste kurze Ausfahrt stand uns der 2,2-Liter-Diesel mit 200 PS zur Verfügung. Der fast zwei Tonnen schwere Santa Fe beschleunigt damit in 9,3 Sekunden auf Tempo 100 und ist bis zu 205 km/h schnell. Viel wichtiger ist aber, dass der Wagen damit gelassen wirkt. Es sind stets Reserven da, wobei ein Auto mit dieser grundsätzlichen Auslegung nicht dazu reizt, diese permanent abrufen zu wollen. Die neu entwickelte und optionale Achtgang-Automatik arbeitet unaufgeregt und souverän schaltend. Per Knopfdruck sind die Modi Comfort, Eco, Sport und Smart wählbar – sie unterscheiden vor allem bei den Schaltzeiten.

Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-TEMP. Damit ist für die Diesel die Zeit des Feigenblattes in Form von einem Speicherkat vorbei. Mit der dieser Abgasnorm, die ab 1. September 2019 für alle in der EU erstmals zugelassenen Autos Pflicht wird, muss die Einhaltung der Grenzwerte auf der Straße im RDE nachgewiesen werden. Das schließt Betrügereien zwar nicht komplett aus, macht sie aber deutlich schwieriger.

Geradezu auf die Spitze treibt es Hyundai mit den Assistenzsystemen, die meist aufpreispflichtig, aber immerhin bestellbar sind. Dabei sind viele bekannte Systeme. Ungewöhnlich ist der „Rear Occupant Alert“, der den Fahrer beim Abschließen des Fahrzeuge warnt, wenn er Kind oder Haustier auf der Rückbank vergessen hat. Nun kann man sich fragen, welchen verantwortungsvollen Eltern und/oder Tierbesitzern das schon passieren soll. Natürlich hat sich Hyundai auf diese Frage vorbereitet: „Lachen sie nicht. So was passiert allein in Deutschland ein paar Mal im Jahr“, sagt Hyundais Deutschland-Chef Markus Schrick. Vermutlich hat er damit auch noch recht, so unfassbar das auch scheinen mag. (imp)