Fahrbericht: Nissan NV300 dCi 145

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Mit dem NV300 ist Nissans Transporter-Palette nun komplett modernisiert. Was die Modellpflege außer einem gewachsenen Laderaum und weniger Lärm gebracht hat, konnten wir auf einer Probefahrt kurz ausprobieren.

Angetrieben wird der NV300 von dem 1,6 Liter-Diesel, den Nissan auch in seinen Pkw, wie etwa dem Nissan X-Trail verwendet. Außerdem treibt dieser famose Selbstzünder diverse Renault-Modelle wie etwa Espace und Talisman an und wird von Daimler in den Modellen C 180/200 oder GLC 200 d verwendet. Typisch für einen modernen (Nutzfahrzeug)motor sind seine Stahl- statt Leichtmetallkolben.

Erhältlich ist er in vier verschiedenen Leistungsstufen: 95, 120, 125 oder 145 PS. Die beiden beiden stärksten Motorversionen mit Register-Turboaufladung stattet Nissan mit Stopp-Start-System sowie einem abschaltbaren ECO-Modus. Serienmäßig ist ein Sechsgang-Handschaltgetriebe. Der Tank für die AdBlue-Lösung des Abgasreinigungssystems fasst 20 Liter. Der Doppelturbo mit 125 PS ist im NEFZ mit 5,6 Litern angegeben, der mit 145 PS mit 5,9. Auf der Probefahrt mit dem 145-PS-Diesel waren es noch passable 6,7 Liter.

Leiser als bisher

Die Motoren arbeiten unaufdringlich leise, die Geräuschkulisse ist innen auch bei etwas höherem Tempo niedrig. Selbst die seitliche Schiebetür rumst deutlich zurückhaltender ins Schloß als noch beim Vorgänger. Auf rauher Fahrbahn poltert der NV300 zwar unwillig – auf normalen Straßen allerdings kommt man durchaus komfortabel voran. Die Lenkung ist weitgehend gefühllos, arbeitet aber präzise. Ähnlich die Schaltung: kein Ruckeln, kein Hakeln und kurze Schaltwege.

Der Fahrersitz lässt sich bequem und weit verstellen, selbst große Fahrer dürften kein Problem haben. Dazu kommt ein gut einstellbares Lenkrad. In den Sitzen des Kombis sind ISOFIX-Halterungen für Kindersitze eingebaut. Die serienmäßigen und optionalen Fahrhilfen umfassen beim NV300 Traktionskontrolle und Berganfahrhilfe, sowie Totwinkel- und Parkassistent samt Rückfahrkamera mit Display im Rückspiegel, aber auch einen Überschlag-Verhinderer, der bei starken Wankbewegungen das Fahrzeug mit gezielten Bremseingriffen stabilisieren soll und eine Anhänger-Stabilisierung.

Angeboten wird der bei Renault/Nissan im französischen Sandouville gebaute NV300 als Kastenwagen in zwei Längen und Höhen sowie Platz für mindestens zwei Europaletten, als sechssitzige Doppelkabine in zwei Längen, als Kombi für die Beförderung von bis zu neun Personen und als Plattform für individuelle Aufbauten. "N" steht übrigens für Nissan, "V" für Van und "300" für die Gewichtsklasse von drei Tonnen zulässigem Gesamtgewicht.

Mehr Raum

Der Laderaum ist gegenüber dem Vorgänger um 200, beziehungsweise 300 Liter bei der Langversion gewachsen. Außer für Europaletten bietet er zum Beispiel Platz für bis zu zehn 2,50-Meter-Trockenbauplatten. Dank einer Klappe in der Wand zum Fahrgastraum können Leisten, Latten oder Rohre von bis zu 3,75 beziehungsweise 4,15 Meter Länge verstaut werden. Da die Hecktüren einzeln auch während der Fahrt offen bleiben können, sind sogar Längen mit 5,15 Meter ohne Fahne und 7,15 Meter mit Fahne möglich.

Die Japaner locken mit einer für gewerblich eingesetzte Fahrzeuge großzügigen Garantie von fünf Jahren (oder 160.000 Kilometer) und einem betriebskostenfreundlichen zweijährigen Service-Intervall (oder 40.000 Kilometer). Die Preise beginnen für die einfachste Version des Kastenwagens bei 23.990 Euro ohne Mehrwertsteuer, Der Kombi kostet mit Mehrwertsteuer mindestens 35.578 Euro, mit dem 145-PS-Diesel sind es 39.443 Euro.