Der sanfte Riese

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Dazu passt eine Lenkung, die eindeutig den Komfort betont und trotzdem nicht zu indirekt ist. Auch das Fahrwerk unterstützt ein entspannt-bequemes Fahrverhalten, ohne dass man Angst vor engen Kehren haben muss. Allerdings kann das Volvo-Fahrwerk hier nichts besser als die Premium-Konkurrenz aus Stuttgart und München. Im direkten Vergleich ist vielleicht das ein oder andere Stuckern mehr zu spüren, das die Perfektionisten aus dem Süden vielleicht besser wegfiltern. Die optionale Luftfederung würde ich auf jeden Fall dazubestellen, weil sie den XC90 noch geschmeidiger macht. Außerdem ist es sehr praktisch, die Bodenfreiheit auf schlechten Wegen um 40 mm vergrößern zu können.

Bei der Fahrzeugübergabe habe ich gleich den T5 für mich reklamiert. Der neue Einstiegsbenziner interessiert mich besonders – wenn man ein 254-PS-SUV überhaupt als Einstiegsmodell bezeichnen kann. Könnte er die Alternative zum D5-Diesel mit 225 PS sein? Hätte ich mich besser vorbereitet, hätte sich mir diese Frage vielleicht gar nicht gestellt. Bass erstaunt stelle ich beim Preislistensurfen fest, dass der T5 etwa 1000 Euro teurer ist als der Diesel. Das verstehe ich nicht und wird die Verbreitung des T5 wohl limitieren.

Unerwartet schwacher Leistungseindruck

Zumal der Zweiliter-Turbo beim Fahren viel angestrengter wirkt als seinen 254 PS im Entferntesten adäquat erscheint. Wird der – optisch und haptisch etwas an Stanniolpapier erinnernde – Fahrmodi-Drehsteller auf „Sport“ gestellt und an der Einmündung in die Schnellstraße Kickdown gegeben, dann entspinnt sich ein Szenario konsequenter Unsouveränität. Erst kommt der XC90 nicht wirklich beeindruckend rasch vom Fleck. Und dann dreht der Turbomotor, nachdem die ganze Aktion eigentlich schon vorbei ist und wir uns in den fließenden Verkehr einsortiert haben, ebenso unvermittelt wie genervt blökend in die Nähe des Drehzahlbegrenzers. Mein Beifahrer sagt: „Das ist ja wie in einem 50-PS-Opel-Corsa.“ Das ist nicht nett – weder dem Volvo noch dem Opel gegenüber. Deshalb würde ich so weit auch wieder nicht gehen. Zumal sich ein anderer T5 auf dem Eishandling-Parcour solche Mätzchen gespart hat und deutlich souveräner anfühlte. Unter dem Strich bleibt jedoch der – vom Gesamtkonzept her durchaus stimmige – Eindruck, dass der XC90 insbesondere als T5 nicht gehetzt werden will.