Fahrbericht aus dem VW Crafter

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Gedankt sei zudem der Bremsanlage, gut dosierbaren, kräftig zugreifenden Scheibenbremsen an beiden Achsen bei allen Modellen bis vier Tonnen. Bei den Schwerlastausführungen mit Standardantrieb kommt es auf die Hinterachse an, die mit Zwillingsbereifung wird wohl Trommelbremsen bekommen.

Eine größere Überraschung als die weiter gesteigerte Pkw-haftigkeit des Fahrens (die ja zuverlässig seit Jahrzehnten bei jeder Nfz-Präsentation jedes Herstellers bemerkt wird) ist die Anwesenheit von Assistenten. Den kamerabasierten Spurhaltehelfer („aktiver Spurhalteassistent“ oder „Lane Assist“) nimmt man angesichts des geschmeidigen Fahrens schon fast für selbstverständlich und freut sich darüber, wie elegant er den Wagen in seiner Spur hält. Im Gegensatz zu seinem Pendant in VW-Pkw allerdings schaltet er sich komplett ab, wenn man der Aufforderung zur Rückübernahme des Lenkrads nicht rechtzeitig nachkommt.

Der Einparkassistent benötigt trotz der beachtlichen Fahrzeuglänge nur einen Meter Parklücken-Übermaß zum Einparken und gar nur einen halben Meter zum Ausparken. Noch beeindruckender ist die Demonstration des praxisgerechten Ausparkassistenten („Rear Traffic Alert“), der beim senkrecht rückwärts Ausparken die Annäherung von Objekten an das Heck erst akustisch meldet und nötigenfalls selbsttätig bremst. Ebenfalls neu gedacht ist die Erkennung seitlicher Hindernisse („sensorgesteuerter Flankenschutz“) die als Erweiterung der schon lange üblichen Ultraschall-Einparksensoren in die Wagenseiten hinein neue Möglichkeiten des präventiven Flankenschutzes ganz im Sinne der Gesamthaltungskosten bietet.

Rangieren mit dem Joystick

Frappant ist dagegen der völlig neu gedachte Anhänger-Rangier-Assistent („Trailer Assist“): Während ein vollkommener Neuling den Anhänger damit so intuitiv rückwärts in eine enge Bucht zirkelt, als hätte er das die letzten Monate mehrmals täglich geübt, haben erfahrene Chauffeure haben erst mal Probleme, sich darauf einzustellen. Man muss sich schon etwas überwinden, sich aus dem Fahrerfenster zu lehnen und vermeintlich den Anhänger (!) mit dem Joystick für die Rückspiegelverstellung (!) zu steuern – natürlich, ohne das Lenkrad dabei zu berühren. Aber dann klappt es wie von selbst.