Höhenrekord

Fahrbericht aus dem VW Crafter

Auf einer ersten Probefahrt im neu entwickelten VW Crafter überraschen am meisten die im Transportersegment neuen Assistenzsysteme. Überzeugen können aber auch Ergonomie, Handling und Fahrkomfort. Ob Assistenz oder Fahrbarkeit – so viel Pkw war selten in einem Nutzfahrzeug dieser Größe

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Fahrbericht aus dem VW Crafter 27 Bilder
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Von
  • Florian Pillau
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Nach einem konsequenten Aufstieg aus den Niederungen tiefergelegter Sportwagen über brave Familienlimousinen, einsteigefreundliche Rentnerautos und höhergelegte SUV hat es das unten abgeflachte Lenkrad nun endlich in die Höhen der Transporterwelt geschafft.

Zu finden ist es im völlig neu entwickelten VW Crafter, wie er ab März 2017 ausgeliefert werden soll. Im Gegensatz zur vorangegangenen Generation, die in Kooperation mit Daimler entstand, hat Volkswagen den Transporter nun mit dem Nutzfahrzeugproduzenten MAN konstruiert. Das ist schon deshalb konsequent, weil MAN mittlerweile nicht nur zu über drei Vierteln Volkswagen gehört, sondern dem wolfsburger Konzern seit 2013 operative Durchgriffsrechte eingeräumt hat.

Trotz des Nutzfahrzeugpartners an der Seite schuf Volkswagen ganz gezielt einen Crafter gewissermaßen im Sinne eines größeren VW T6, sogar mit den gleichen, allerdings fürs Nutzfahrzeug ertüchtigten, Zweiliter-Diesel-Motorisierungen in drei Leistungsstufen. Der Selbstzünder soll mit einem im Kurbelgehäuse laufendem Steuerriemen mit Austausch nur alle 200.000 km und verlängerten Wechselintervallen dank größerer Ölwanne die laufenden Betriebskosten senken helfen. Bleibt zu hoffen, dass auch die VTG-Lader in den schwächeren und die Registeraufladung in der kräftigsten Version zuverlässig halten. Weder darüber noch darunter wird eine weitere Motorisierung angeboten. Wozu einem möglicherweise der VW Amarok einfällt, der zunächst eisern nur mit Zweiliter-Diesel angeboten werden sollte, doch seit September 2016 nur noch mit dem V6 ausgestattet wird.

Der Crafter ist ein Selbstläufer

Beide, der noch aktuelle Crafter wie auch der T6, sind höchst erfolgreich. Der Crafter ist ein Selbstläufer vor allem durch die hohe Nachfrage bei Kurier-, Express- und Paketdiensten wegen des seit Jahren immer beliebter werdenden Online-Shoppings. Die Bedürfnisse dieser Hauptkundengruppe mit ihrem hohen Stadtverkehrsanteil standen daher im Brennpunkt der Entwicklung. Kein Wunder, dass sie Eigenschaften wie „Fahrbarkeit“, „Fahrsicherheit“ und damit „Assistenz“ ungewöhnlich weit in den Vordergrund brachten. So viel Pkw war selten in einem Nutzfahrzeug.