Nein, "Kompressor" bezieht sich nicht auf die Aufladung - sondern auf die Rückbank

500L "Kompressor"

Als "Großraumlimousine mit beinahe magischen Fähigkeiten" und als "kompaktesten Siebensitzer auf dem Markt" rühmt Fiat seinen nagelneuen 500L Living. Starke Worte. Aber ist es überhaupt möglich, auf nur 4,35 Meter Länge Raum für sieben Reisende zu schaffen?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Fiat 500L Living: Die Langversion des 500L kommt Mitte September 2013 auf den Markt. 24 Bilder
Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

Mailand, 11. Juli 2013 – Als "Großraumlimousine mit beinahe magischen Fähigkeiten" und als "kompaktesten Siebensitzer auf dem Markt" rühmt Fiat seinen nagelneuen 500L Living. Starke Worte. Aber ist es überhaupt möglich, auf nur 4,35 Meter Länge Raum für sieben Reisende zu schaffen?

Familienwachstum oder nice to have a niche

Die Modellfamilie des Fiat 500 wächst. Nach dem 500, dem 500C und dem 500L ergänzen nun der 500L Living sowie der 500L Trekking die Baureihe. Für Mitte 2014 ist dann noch ein 500X zu erwarten, ein SUV mit optionalem Allradantrieb, das den Sedici ablösen soll. Der 500L basiert übrigens in allen Varianten auf der modernisierten Punto-Plattform. Der 500L Living ist mit 4,35 Meter immerhin 20 Zentimeter länger als der normale 500L. Er soll wie erwähnt der kompakteste Siebensitzer auf dem Markt sein. Am nächsten kommen ihm der Citroën Berlingo Multispace mit 4,38 Meter sowie der Peugeot Partner Tepée mit exakt der gleichen Länge und ebenfalls bis zu sieben Sitzen. Das Prädikat kompaktester Siebensitzer hat der Living also verdient, auch wenn die geringen Längenunterschiede für den Fahrer kaum relevant sein dürften.

Mehr Platz als ein Kompaktkombi

Der Kofferraum bietet bei zwei- oder fünfsitziger Konfiguration 560 beziehungsweise 1708 Liter Raum. Damit hat der Living mehr Platz als Kompaktkombis, die typischerweise 500 bis 1500 Liter Stauraum aufweisen. Lange Gegenstände lassen sich im Living verstauen, indem man die Beifahrersitzlehne umklappt, was serienmäßig möglich ist. Ein Einlegeboden egalisiert die Ladeschwelle und macht den Kofferraum gut nutzbar. Die optionalen Zusatzsitze, die das Auto zum Siebensitzer werden lassen, lassen sich leicht aufklappen. Dahinter bleibt dann allerdings kaum mehr Platz für Koffer – 168 Liter sind nicht viel. Alles im soliden Bereich, aber unter "magischen Fähigkeiten" stellen wir uns etwas anderes vor.

Viel Platz im Fond, hohe Kompression in Reihe drei

Die zweite Reihe ist durchaus angenehm, schiebt man die asymmetrisch geteilte Bank in die hinterste Position, ist die Kniefreiheit sogar sehr gut: Bei unserer mittelgroßen Testperson bleiben etwa zwölf Zentimeter zwischen Kniescheibe und Vordersitzlehne, über dem Kopf sind es etwa vier Zentimeter. Anders sieht es mit Reihe drei aus. Vor dem Einsteigen in die dritte Reihe muss die Fondbank wieder ganz nach vorne geschoben werden. Löst man die Lehnenverriegelung in Reihe zwei wickelt sich der ganze Sitz um seine eigene Achse und klappt im Ganzen nach vorne.