Finger weg, Augen geradeaus

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Ein wünschenswertes Niveau der Spracherkennung wäre, dass man natürlich spricht, seinem Auto einen Namen gibt, auf den es hört, und dass es normale Sprache mit allem „äh“ und „doch nicht“ verarbeitet: „Horst, finde mir eine Toilette, mein Bester, und etwas passende Musik für die Anfahrt!“ Und schon tönt Händels Wassermusik aus den Lautsprechern. Das ist noch ein Stück weg, doch die Richtung stimmt: BMW will im Juli eine runderneuerte Spracheingabe präsentieren, und Mercedes verspricht ein verbessertes System „bald“ in der neuen A-Klasse.

Think small

Auch kleine, sparsame Autos lassen sich mittlerweile mit Infotainment ausrüsten, nicht nur der Mini. Peugeot präsentiert den Touchscreen im neuen 208 (nicht in der niedrigsten Ausstattungsvariante) als das zentrale Element des Modell-Updates und bietet dazu für knackige 350 Euro einen UMTS-USB-Stick-Zugang (nach dem ersten Jahr: 150 Euro jährlich) und ein paar Apps dazu an: Reiseführer mit Bewertung, Stauinfo, Spritpreise, Parkplätze.

Im untersten Preissegment sind solche Lösungen noch zu teuer, deshalb wird dort kooperiert und modular aufgebaut. Beispiel Fiat Panda: Für 500 Euro erhält der Kunde im Paket Techno eine Bluetooth-Freisprechanlage, die auch SMS vorliest (Blue & Me), MP3-Daten per USB-Port einliest oder Fahrzeug-Daten ebendort ausgibt. Er erhält jedoch auch ein TomTom Live (ein Zubehörnavi mit Touchscreen) mit einem Schuss Fiat-Software und einer speziellen Halterung, die das Gerät mit Fahrzeugsignalen vom Bus füttert, mit denen es im Tunnel die Karte in der richtigen Geschwindigkeit weiterrollt und auf Wunsch Hilfen zum ökonomischen Fahren anzeigt.

Denselben Gedanken denkt VW im kleinen Up weiter. Die Wolfsburger verwenden in ihrer Lösung „maps + more“ ein Navigon 70/71 mit einigen Kontakten auf der Rückseite, über die das Gerät Fahrzeugdaten erhält. Wie im Panda sitzt das Touchscreen-Navi auf einem speziell neu konstruierten Halter über der Mittelkonsole. Es kann aber mehr als bei Fiat: Es moniert offene Türen und malt die Näherungswarnungen des Parksensors auf den Bildschirm. Es steuert die Radioeinheit und zeigt dabei Titel und dazugehörige Grafiken an. Es macht sich als Bordcomputer nützlich, mit geschätzter Reichweite, Trip-Zähler, Verbräuchen, Öko-Apps, Reservewarnung (mit Navi-Dialog für „nächste Tankstelle“), Drehzahl, Außen- und Kühlmitteltemperatur.