Flunder im Anflug: VW XL1 als Erlkönig

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Die Verbrauchsangabe von 0,9 Liter ist insofern theoretischer Natur, als sie nach der Verbrauchsnorm E/ECE/324-101 ermittelt wurde. Sie sieht für Plug-in-Hybride ein zweimaliges Durchfahren des Messzyklus vor, einmal mit voller und einmal mit "leerer" Batterie. Diese Norm kann die Realität nicht sinnvoll abbilden.

Der Realverbrauch variiert abhängig vom Ladezustand der Batterie und der gefahrenen Stecke. Wer rein elektrisch zur Arbeit fährt, benötigt natürlich gar keinen Kraftstoff, wer auf langer Strecke den Tank leer fährt, benötigt rund zwei Liter Diesel. Der erste Hersteller, der den Plug-in-Teil bei seinen Angaben sauber herausgerechnet hat, ist Toyota beim Prius-Plug-in-Hybrid. Es wäre erfreulich, wenn alle Hersteller von Plug-in-Hybriden zukünftig transparent machen, wie die Alltagsverbräuche aussehen. Was nichts an den Sparqualitäten des XL1 ändert: Selbst zwei Liter Verbrauch sind ein Segen für Langsteckenpendler.

Ein Fall für zwei

Im XL1 können zwei Passagiere nun wie gewohnt nebeneinander Platz nehmen. Ob Flügeltüren erleichtern das Ein- und Aussteigen. Erstmals gibt es auch einen Blick in das Cockpit, welches sich funktional-reduziert gibt. Bei der Herstellung der kohlefaserverstärkten Kunststoffteile soll es VW gelungen sein, die Fertigungskosten nochmals deutlich zu reduzieren. Gemeinsam mit Zulieferern wurde ein neues System zur CFK-Herstellung im so genannten aRTM-Verfahren (advanced Resin Transfer Moulding / Harz-Injektionsverfahren) entwickelt und patentiert. Auf der IAA im Herbst 2013 wird der Serien-XL1 gezeigt, zum Händler kommt er Anfang 2014. Ein Schnäppchen ist er dann wie die konzeptionell ähnlichen i-Modelle von BMW nicht. (imp)