Ford nutzt die Google Prediction API für Fahrtipps

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Nicht ganz klar ist, wie sich Ford den Umgang mit Daten in der Cloud vorstellt. Die Cloud ist ja auf den einfachsten Nenner gebracht ein riesiger Nebel, in dem einzelne Clients blind auf Daten zugreifen, welche irgendwie verarbeitet und irgendwo gespeichert werden – so stellt es sich zumindest von außen dar. Dieser diffuse Zustand ist notwendiger Teil des Konzepts, weil die Skalierbarkeit von Ressourcen ein wesentlicher logischer Bestandteil von Clouds ist, ob es nun Software, Daten oder die eingesetzten Prozessor- und Datenspeicherkapazität betrifft.

Dass gelegentlich nicht einmal Betreibern klar ist, wo bestimmte Daten in dieser (noch) virtuell(re)en Datenwelt sind, kann die Sache manchen ein wenig unheimlich machen. Man benötigt ja im Grunde perfekte Verschlüsselungssysteme, die eine Datenentnahme an irgendeinem weit entfernten Ort der Wolke verhindern – schließlich stehen die Funktionselemente der Wolke dann doch wieder irgendwo real herum. Dies soll aber nun keine Auseinandersetzung mit Cloud-Computing werden, zumal nicht einmal klar ist, ob Ford überhaupt konsequent die Datenhaltung und -verarbeitung zu Fremdanbietern auslagern will.

Der Draht zur Wolke

Klarer ist, wo Ford ansetzt: Schon auf der vergangenen Cebit überraschten die Amerikaner mit dem Auftritt ihres Chefs Alan Mulally, der allenfalls nebenbei für die tollen Autos des Unternehmens und vor allem für das "Ford Sync"-System warb. Mulallys Auftritt wird aus mindestens zwei Gründen in der Erinnerung haften bleiben: wegen seines farbenfrohen Auftritts und der Konsequenz, mit der er als Vertreter eines Autobauers ein Infotainmentsystem bewarb – eigentlich erstaunlich. Tatsächlich kann Ford Sync innerhalb der Kompaktklasse derzeit wohl als das mutigste Konzept gelten. Der Haken: In Europa wird es erst ab nächstem Frühjahr im Focus zu haben sein. Weil das System, das mit Tools von Microsoft realisiert wurde, im Prinzip ein für Autofahrer optimierter Computer ist, ist es im Prinzip problemlos per Software aufrüstbar, sicherlich auch mit einer Technik, die wie hier beschrieben die Google Prediction API nutzt. Denn diese braucht ja nicht mehr als eine Anfrage, ihre Intelligenz sitzt außerhalb des Autos, Sync ist sozusagen der Draht zur Wolke.