Formula Student: Erstmals Elektrofahrzeuge am Start

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Elektrische Variantenvielfalt

Dieses Jahr gab es erstmals zwei Classements für Verbrennungs- und Elektomotoren. Die E-Fahrzeuge sind bisher in der Leistung nicht begrenzt, während die Verbrennungsmotoren auf 610 Kubikzentimeter Hubraum und – abhängig vom verwendetem Kraftstoff – auf 20 mm beziehungsweise 19 mm Ansaugdurchmesser beschränkt sind. Die 15 angetretenen E-Teams arbeiten mit recht unterschiedlichen Konzepten, die noch enormes Entwicklungspotential haben. So lässt sich die Karftübertragung mit Elektromotoren für jedes einzelne Rad steuern. Das Team aus Zwickau etwa hatte zwei Motoren an der Hinderachse und konzipierte zwei weitere Motoren in den Radnaben der Vorderachse, konnte die komplizierte Programmierung dieser Konfiguration aber nicht bis zum Wettbewerb fertigstellen. Hier kann man in den nächsten Jahren noch Entwicklungssprünge erwarten.

Schwerer, aber nicht weniger agil

Die FSG war laut Hannig überrascht, wie viele Teams beim E-Wettbewerb angetreten waren. Man hatte ein wenig befürchtet, dass die leisen Fahrzeuge weniger attraktiv für die angehenden Ingenieure sein könnten als ihre Pendants mit lärmenden Benzinmotoren. Doch das Gegenteil war der Fall. So fanden sich im "Green Team" der Uni Stuttgart viele Ehemalige zusammen, die schon in früheren Wettbewerben Erfolge mit Verbrennungsmotoren eingefahren hatten. Das Ergebnis war fulminant. Durch das Gewicht der Akkus sind die E-Fahrzeuge zwar schwerer als benzingetriebene. Die Elektromotoren entwickeln aber ihr größtes Drehmoment im Stand und können so ihren Gewichtsnachteil bei Beschleunigungswettbewerben wettmachen. Da sich die Akkus tief im Fahrzeug anordnen lassen, kommt der niedrige Schwerpunkt auch dem Handling zugute. Während der dynamischen Wettbewerbe hatte man den Eindruck, dass die E-Fahrzeuge den Verbrennern durchaus überlegen sein können, wenn die Fahrer erst einmal lernen, mit ihrer brachialen Kraft umzugehen. (Volker Weber) (ssu)