Batterie-Aufarbeitung bei Nissan

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Ein Batteriesystem kann meistens, wie im Nissan Leaf, mit wenigen Handgriffen nach unten aus dem Fahrzeug herausgenommen werden. Das System besteht aus einer mehrstufigen Verpackung, der Steuerung und manchmal der Kühlung. Kleinstes Element ist die einzelne Zelle. Tesla etwa arbeitet mit Rundzellen. Viele andere Hersteller wie Volkswagen bevorzugen die prismatische Form – eine Art Schachtel – oder die weiche Pouchzelle (engl. pouch: der Beutel).

Industrie der Verwertung entsteht

Die Gesamtbatterie kann aus mehreren hundert oder sogar mehreren tausend Einzelzellen bestehen. Wenn einige davon schwach werden, hemmen sie die Leistungsfähigkeit. Eine Aufarbeitung (Nissan: Refabrication, Daimler: Remanufacturing) beginnt mit dem Zerlegen des Batteriesystems und der Prüfung: Kaputte oder eingeschränkte Einzelzellen werden ersetzt. Alle Komponenten werden gereinigt und erneut zusammengefügt.

Die Autohersteller markieren und registrieren grundsätzlich alle Bauteile einer neuen Batterie. So können sie exakt zurückverfolgen, von wem eine Zelle stammt und wo sie verbleibt. Noch ist die Zahl der Rückläufer gering. Mittelfristig wird sich hier jedoch eine eigene Industrie entwickeln, die ausgemusterte Batterien von Elektroautos verwendet. Erst am Ende dieser Kette steht das Recycling, also die Auftrennung in die unterschiedlichen Ausgangsmaterialien wie Stahl, Kupfer, Kobalt oder Lithium.

Gestaffelter Prozess

Nissan hat mit dem Austauschprogramm einen sehr wichtigen Anfang gemacht. Besonders die Käufer von Second-hand Leafs werden die preisgünstige Überarbeitung schätzen. Hier wird exemplarisch deutlich, dass der Gebrauch der Batterie in einem gestaffelten Prozess betriebswirtschaftlich positiv und außerdem moralisch und strategisch ein Vorteil ist: Je weniger kritische Rohstoffe wie Kobalt etwa aus dem Kongo gefördert werden müssen, desto besser. Und anders als Kraftstoffe aus fossilen Quellen sind die Wertstoffe in der Batterie nicht nach einmaliger Verbrennung unwiederbringlich verloren. Vielmehr werden sie in einem langfristigen Kreislauf genutzt.

(mfz)