Der neue Renault Captur im Fahrbericht

Hoch hinaus?

Kleine SUVs liegen derzeit stark im Trend - der Erfolg des Opel Mokka zeigt dies ziemlich deutlich. Nun will sich Renault mit dem Captur seinen Anteil in dieser Klasse sichern. Wir konnten den flotten Franzosen schon ausprobieren

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Biarritz (Frankreich), 17. April 2013 – SUVs liegen im Trend, was insbesondere für die kompakten Exemplare gilt. Der Opel Mokka verkauft sich aktuell derart blendend, dass bald mit ähnlichen Konzepten anderer Hersteller zu rechnen ist. Aus Frankreich kommen in diesem Jahr der Peugeot 2008 und der Renault Captur. Letzteren konnten wir kurz vor seinem Verkaufsstart schon ausprobieren.

Individuelle Gestaltung

Der Captur ist nach Schrägheck und dem Kombi Grandtour die dritte Karosserievariante des neuen Clio. Allerdings bietet der kleine Crossover im Gegensatz zu den anderen Modellen eine Bodenfreiheit von 17 Zentimeter. Außer unterschiedlichen Farbkombinationen und Mustern für das Dach lassen sich auch die Außenspiegelgehäuse, die Nebelscheinwerfer-Einfassungen und zahlreiche Zierleisten individualisieren – Mini und Fiat 500 lassen grüßen.

Feiner Diesel

Für eine erste Ausfahrt stand der Energy dCi 90 mit 90 PS und einem maximalen Drehmoment von 220 Nm bereit. Die Beschleunigungszeit von 13,1 Sekunden auf Tempo 100 reicht, um jederzeit gut im Verkehrsfluss mitzuschwimmen. Am Hang jedoch geht es nur recht zäh vom Fleck. Bis zur Höchstgeschwindigkeit von 171 km/h braucht es reichlich Anlauf. Den Durst des 1,5-Liter-Vierzylinders gibt der Hersteller im NEFZ mit 3,6 Litern Diesel an, in der Praxis ist ein Wert von rund fünf Liter locker machbar. Die Geräuschkulisse im kleinen Franzosen ist zurückhaltend, lediglich im unteren Drehzahlbereich ist der Diesel etwas brummig.

Vermutlich im Herbst wird auch für den Diesel das Doppelkupplungsgetriebe EDC erhältlich sein, das es momentan nur in Verbindung mit dem mindestens 19.390 Euro teuren 120-PS-Benziner gibt. Dieser Motor wird bereits im Mégane als Energy Tce 115 angeboten, leistet hier aber etwas mehr. Einstiegsvariante ist der aus dem Clio bekannte Dreizylinder-Benziner mit 90 PS, der ab 15.290 erhältlich ist. Ein Allrad-Captur ist nicht geplant, alle Motorisierungen verfügen über Frontantrieb.

Nachgiebig

Das Fünfgang-Getriebe wird über einen gut erreichbaren Schalthebel bedient. Die Anschlüsse sind passend, die Schaltwege knackig. Die Federung erwies sich in französischer Tradition als recht weich und komfortabel. In Verbindung mit der etwas indirekten Lenkung tendiert der 1,56 Meter hohe Captur bei schärferen Kurven dazu, sich zur Seite zu neigen. Gespart hat Renault bei den Bremsen, denn hinten sind nur Trommelbremsen eingebaut.