Neuer Fiat 500X im Fahrbericht

Hochtour

Der Fiat 500 ist auch sieben Jahre nach seiner Vorstellung beliebt. Mit weiteren Modellen soll der Erfolg nachhaltig abgesichert werden. Der jüngste Ableger ist das kompakte SUV 500X, das im Februar nach Deutschland kommen soll. Wir konnten es schon fahren

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Fiat 28 Bilder
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Von
  • rhi
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Turin, 17. November 2014 – Wie weit lässt sich eine erfolgreiche Idee aufbohren? Das Beispiel BMW-Mini zeigt: Sehr weit, auch wenn wohl nicht alle Versuche einen Nachfolger bekommen werden. Bei Fiat versucht man es nun mit einem ganz ähnlichen Rezept. Der noch immer recht beliebte Kleinstwagen 500 wird nach und nach um Modell nach dem gleichen Muster ergänzt. Nach dem 500L (vorgestellt 2012) und dem längeren 500L Living (im Verkauf seit 2013) folgt nun das kompakte SUV 500X. In den Verkauf kommt es erst im Februar 2015, wir konnten es aber vorab schon ausprobieren.

Kein Riese

Die Optik ist besser als befürchtet. Zwar zitiert der 500X die „Mama 500“ mehr als deutlich, aber er wirkt real besser als auf Bildern. Ob er nun tatsächlich schön ist, möge der Betrachter für sich entscheiden. Redaktionsintern fand sein Design jedoch mehr Anklang als das von 500L und 500L Living. Fiat selbst spielt in einem Video selbstironisch mit dem Vorwurf, der Wagen sei ein Viagra-500. Die rundlichen Formen sollen einen bewussten Kontrast zum kantigen Jeep Renegade bilden, mit dem sich der 500X die Plattform teilt.

Ein Raumwunder ist der 500X nicht: 350 bis 1000 Liter Kofferraumvolumen sind durchschnittlich, gleiches gilt für den Beinraum im Fond. Keine Probleme gibt es über dem Kopf, obwohl der 500X zehn Zentimeter niedriger als der Jeep ist.

Offroad?

Mit 4,25 Meter liegt der 500X auf üblichen Niveau dieser Klasse und ist exakt so lang wie der Jeep Renegade. Gleich ist auch der Radstand von 2,57 Meter. Wie beim Jeep gibt es auch vom 500X eine Version mit Offroad-Optik: Sie heißt Cross und ist als Fronttriebler mit elektronisch gesteuerter Differenzialbremse oder mit Allrad erhältlich. Der Böschungswinkel vorne beträgt 21,3 Grad, hinten sind es 30,1 Grad, der Rampenwinkel wird mit 22,3 Grad angegeben. Klingt gut, aber Fiat lässt den 500X Cross bei dieser Proberunde nur auf einen abgespeckten Offroad-Kurs los. Dort merkt der Fahrer schnell, dass ein Gelände-Ritt nicht über verschlammte Feldwege und mittlere Steigungen hinausgehen sollte. Auf zwanzig Prozent beziffert Fiat Deutschland den voraussichtlichen Allradanteil beim 500X. Diese Kunden müssen dann zwangsweise zur Cross-Version greifen.

Diese wilde Plastikbeplankung passt nicht zum 500X, dessen Normalausführung bereits an den Unterkanten mit schwarzem Kunststoff vorfährt. Zumal es beim Fiat kaum anders sein wird als beim Opel Mokka oder Skoda Yeti. Käufer solcher Autos wollen hoch sitzen und gut hinaussehen können. Deren Gelände sind fiese Bordsteinkanten und der Supermarkt-Parkplatz. Dafür reicht der Standard-500X allemal, die Bodenfreiheit beträgt knapp 18 Zentimeter.