Im Test: Seat Ateca 1.0 TSI

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Im Kombi haben wir damals das Geräuschniveau kritisiert. Der Leon wurd mit der 2016er-Überarbeitung in diesem Punkt deutlich verbessert. Der Ateca scheint diese bessere Schallisolierung von Anfang mit auf den Weg bekommen zu haben. Im Fahrtenbuch lobten viele die gute Dämmung und den sympathischen Klang. Weniger ist in diesem Bereich immer willkommen, doch der Ateca nervt zumindest nicht.

Minimal kamen wir auf einen Verbrauch von 5,2 Litern, im Schnitt waren es 6,4. Seat nennt im NEFZ 5,3 Liter. Was ihm derzeit noch fehlt, ist ein Partikelfilter – hier rüstet Seat hoffentlich bald nach und wartet nicht bis zum letztmöglichen Zeitpunkt. Diesbezüglich hat sich die Konzernzentrale beim Ateca schon einmal die Finger verbrannt. Ein dreiviertel Jahr nach Bekanntwerden des Abgas-Skandals hatte man beim damals brandneuen Ateca 2.0 TDI mit Frontantrieb festgestellt, dass ein Speicherkat allein den NOx-Ausstoß nicht unter dem Grenzwert hält. Seat vertröstete die Kunden und rüstete ein SCR-Kat nach. Eigentlich hätte man erwarten können, dass der Volkswagen-Konzern nach dem Skandal alle demnächst anstehenden Fahrzeuge genau unter die Lupe nimmt - immerhin war eine schonungslose Aufarbeitung angekündigt. Inzwischen ist allerdings eine gewisse Einsicht zu erkennen: Der neue Polo TDI wird ausnahmslos einen SCR-Kat haben. Damit ist zumindest theoretisch ein niedriger NOx-Ausstoß möglich.

Gutes Fahrwerk

Gut gelungen ist das Fahrwerk. Es ist etwas straffer abgestimmt als im Leon, lässt aber ausreichend Restkomfort übrig. Ähnlich wie im VW Golf sprechen die Dämpfer fein an und filtern so kleine Unebenheiten heraus, was andernfalls für einen unruhigen Eindruck sorgen kann. Dazu passt die Lenkung, die kinderleichtes Rangieren ermöglicht. Gleichzeitig vermittelt sie sehr guten Fahrbahnkontakt.

Es ist schon eine gewisse Zeit her, dass ich in einem Konfigurator nackte Stahlfelgen gesehen habe. Beim Seat Ateca, Stand heute, gibt es das noch. Das Basismodell kostet 19.990 Euro, inklusive Klimaanlage und Radio. Was fair klingt, ist es im Prinzip auch, doch wie so oft lässt sich die billigste Ausstattung nur begrenzt aufpäppeln. Klimaautomatik, Navigationssystem, Schiebedach, schlüsselloser Zugang – gibt es alles, aber nicht für den Basis-Ateca. Die meisten Kunden werden wohl schon deshalb auf die Style-Version ausweichen. Die kostet mit 23.430 Euro deutlich mehr, doch der Gegenwert dürfte es den meisten wert sein.

Teure Mode

Ein fünftüriger Leon Style kostet mit dem 115-PS Benziner 21.370 Euro, wobei der Serienumfang nicht hundertprozentig deckungsgleich ist. Bei ihm kostet beispielsweise die Klimaautomatik Aufpreis. Der Leon Kombi kostet als Style mit dem 115-PS-Dreizylinder 22.570 Euro. Vorteil Leon: Beim ihm lässt sich die kleine Maschine auch mit DSG ordern.

Die Realität der Autobörsen sieht derzeit wie folgt aus. Einen neuen Ateca mit dem Basisbenziner und Klimaautomatik gibt es derzeit ab etwa 20.000 Euro. Der Leon ist erheblich günstiger: Mit guter Ausstattung wird er neu als 1.4 TSI (125 PS) teilweise schon für deutlich unter 17.000 Euro angeboten. Wer mit der SUV-Mode gehen will, muss also wesentlich mehr bezahlen.

Die Kosten für die Überführung hat der Hersteller übernommen, jene für den Kraftstoff der Autor. (mfz)