„Inkubationsinvest“

Interview mit Christian Senger, VWs oberstem Elektrifizierer

Volkswagen will ab 2020 der weltweit größte Hersteller von Elektrofahrzeugen werden. Christian Senger, maßgeblicher Kopf hinter der E-Mobilität bei Volkswagen sprach mit uns über seine Visionen, Ziele und technischen Lösungen am Beispiel der Studie ID

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Elektroautos, alternative Antriebe 11 Bilder
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Von
  • Christian Lorenz
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München, 19. Oktober 2016 – Als Volkswagen auf dem Pariser Mondial de l`Automobile seine Studie VW ID vorstellte, kündigte der Konzern an, ab 2020 der weltweit größte Hersteller von Elektrofahrzeugen werden zu wollen. Das erste Serienmodell, für das die Studie ID nicht mehr als ein Geschmacksmuster sein kann, soll damit so wichtig für Volkswagen werden, wie einst Käfer und Golf. Das sagte uns in Paris Christian Senger, maßgeblicher Kopf hinter der E-Mobilität. Der Leiter des Modularen Elektrifizierungs-Baukastens sprach mit uns über seine Visionen, Ziele und technischen Lösungen am Beispiel der Studie ID.

Heise Autos:
Der MEB soll eine komplett neue und eigenständige Elektrofamilie begründen, also ohne Verbrenner in dieser Baureihe. Was verstehen Sie unter dem „Modularen Elektrifizierungsbaukasten“?

Christian Senger:
Mit dem Elektro-Golf sind wir in die Pionierphase der Elektromobilität gestartet. Das heißt, die Volumina entwickeln sich aktuell. Also war es absolut richtig und logisch, den Elektroantrieb in das bestehende Fahrzeug zu integrieren. Wir erwarten aber ab 2020 ein massives Wachstum in den Segmenten der Elektrofahrzeuge. Da kommen wir dann aus einem Nischenmarkt in einen Volumenmarkt. Und deshalb lohnt sich auch eine ganz eigene Architektur, die dafür aber simplifiziert ist. Sie wird weniger komplex sein und dafür auch massive Kostenvorteile bieten. Das ist auch der Grund, warum wir das jetzt tun und warum der e-Golf richtig und logisch ist, jetzt aber der neue Schritt des MEB auch richtig und logisch ist.

Heise Autos:
Dann wäre es ja auch sinnvoll, dass die Submarken SEAT und Skoda irgendwann auch MEB-Modelle anbieten würden?

Christian Senger:
Exakt! Was der MQB heute schon ist, also eine Plattform für mehrere Marken, das wird auch der MEB sein. Wir als Volkswagen, wir gehen den ersten großen Schritt, wir werden immer das größte Volumen haben. Und wir planen bereits heute Fahrzeuge für andere Marken mit aus.