Manuelle Klimaanlagen brauchen noch etwas mehr als automatische - allerdings nicht immer

Klimaanlage gegen Klimaautomatik: Wie hoch ist der Mehrverbrauch?

Ob manuelle Klimaanlage oder Klimaautomatik: Auf die kühle Brise verzichtet kaum noch ein Neuwagenkäufer. Der ADAC hat untersucht, welche Version einen geringeren Mehrverbrauch verursacht

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  • hdi/mfz
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München, 19. Juli 2012 – Klimaanlagen gehören zu den beliebtesten Extras im Auto. Selbst Käufer von Kleinwagen verzichten nur noch selten darauf. In kleinen Autos sind häufig manuelle Klimaanlagen verbaut, bei denen der Fahrer die Regelung der Gebläsestärke und die Luftverteilung selbst steuern muss. In teureren Fahrzeugen mit Klimaautomatik übernimmt die Automatik diese Regelung selbstständig. Der ADAC hat nun verglichen, welche der beiden Versionen mehr zusätzlichen Kraftstoff fordert.

Kälte muss erwirtschaftet werden

Die Klimaanlage sorgt nicht nur im Sommer für entspanntes Ankommen in wohl temperierter Umgebung, sondern kann auch im Winter die Luft entfeuchten und somit für freie Sicht sorgen. Doch wie alle Aggregate braucht auch der Klimakompressor Energie, die im Auto durch den Einsatz von Kraftstoff erwirtschaftet werden muss. Bei ausgeschalteter Klimaanlage läuft der Kompressor, der über einen Keilriemen mit der Kurbelwelle verbunden ist, „leer“ mit. Eine Kupplung entkoppelt einen Teil des Kompressors, der restliche, zusätzliche Aufwand, den der Motor in diesem Fall leistet, ist zu vernachlässigen. Ist die Klimaanlage an und der Kompressor muss Druck aufbauen, sieht die Sache schon anders aus. Die Druckerzeugung sorgt für einen deutlichen Widerstand, der überwunden werden muss. Bei schwächeren Autos ist der daraus resultierende Leistungsverlust durchaus zu merken. Das gleicht der Fahrer unbewusst aus, in dem er mehr Gas gibt, um wie gewohnt zu beschleunigen – damit steigt der Verbrauch.

Auto-Modus bevorzugen

Für einen möglichst geringen Mehrverbrauch ist es wichtig, dass die vollautomatische Klimaanlage möglichst nur im „Auto“-Modus die Innenraumtemperaturen regelt. Dann kommen bei der Tankrechnung lediglich Mehrkosten von fünf bis sechs Prozent dazu, so der ADAC. Je nach Außentemperatur ist eine Einstellung zwischen 21 und 23 Grad sinnvoll. Als Faustregel kann zusätzlich gelten, dass die Innenraumtemperatur nicht mehr als sechs bis acht Grad unter der aktuellen Außentemperatur eingestellt werden sollte. Zudem sollte die Klimaanlage etwa zehn Minuten vor Ende der Fahrt abgeschaltet werden. Das hat zwei Vorteile: Zum einen ist der Temperatur-Schock beim Aussteigen nicht ganz so groß, zum anderen kann die Klimaanlage selbst trocknen, was der Keimbildung entgegenwirkt.

Der Tipp, die Klimaanlage mindestens einmal im Monat für zehn Minuten laufen zu lassen, ist übrigens auch in modernen Autos nach wie vor aktuell. Das Kältemittel wird so in der Anlage verteilt und hält die Dichtungen geschmeidig. Wer seine Anlage pflegen will, sollte zudem spätestens alle vier Jahre den Kältemittelstand überprüfen und ergänzen lassen. Denn das Kältemittel verflüchtigt sich im Laufe der Zeit. Ein zu niedriger Stand kann den Kompressor beschädigen, was fast immer eine Reparatursumme nach sich zieht, für die man lieber in den Urlaub fährt. Die Überprüfung und Auffüllung kostet dagegen meist nicht mehr als 100 Euro.