Audi A8 3.0 TDI quattro im Fahrbericht

Luxus-Konstante

Audi hat seine teuerste Baureihe geringfügig überarbeitet. Der A8 soll mit leicht verändertem Design und sparsameren Motoren wieder neue Kaufanreize setzen. Wir waren mit dem A8 3.0 TDI unterwegs

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Düsseldorf, 29. Oktober 2013 – Audi hat seine teuerste Baureihe geringfügig überarbeitet. Der A8 soll mit leicht verändertem Design und sparsameren Motoren wieder neue Kaufanreize setzen. Wir waren mit dem A8 3.0 TDI unterwegs.

Kaum verändert

Der Look des A8 wurde nur äußerst behutsam geändert – wenn nicht gerade neu und alt nebeneinander stehen, dürften nur Audi-Kenner die Unterschiede auf Anhieb ausmachen. Lichtkanten zieren nun die Motorhaube, und die Front wurde neu gestaltet. Der Single-Frame-Grill ist nun von der unteren Kante getrennt, das lässt die Frontpartie etwas weniger wuchtig wirken. Am Heck sind nun bei allen Motorisierungen außer beim S8 die Auspuffenden trapezförmig. Diese Form wurde vom Top-Modell W12 übernommen.

Zylinder in Teilzeit

Vor allem an den Motoren des A8 wurde kräftig geschraubt, um ihren Durst zu drosseln und sie fit für die Euro-6-Norm zu machen. Beide Dieselmotoren haben nun einen SCR-Katalysator und AdBlue-Einspritzung. Damit erfüllen sie die Euro-6-Norm. Fast alle Maschinen sind stärker geworden, am meisten hat der 4.2 TDI zugelegt, der nun 385 PS leistet – 35 PS mehr als vorher. Der V8-Benziner 4.0 TFSI und der Zwölfzylinder W12 haben die Zylinderabschaltung „cylinder on demand“ (COD) bekommen. Bei niedriger bis mittlerer Last und Drehzahl schaltet sie in den oberen vier Gängen Zylinder der linken oder rechten Bank ab, indem sie die Einspritzung und Zündung deaktiviert. Dazu wird die Nockenwelle ein Stück verschoben, sodass ein anderes Nockenprofil „aktiv“ ist. Die Ventile bleiben dann geschlossen. Es ist effektiver, ein vorhandenes Volumen zu verdichten und wieder zu entspannen, als ständig neue Luft durch die Zylinder zu pumpen. Außerdem kühlen die Zylinder und der Kat so weniger aus. Ist der W12 länger in diesem Sparmodus unterwegs, werden die Zylinderbänke abwechselnd genutzt – auch hier sind die Temperaturen der Grund. Im Achtzylinder wird nicht eine komplette Bank abgeschaltet, sondern jeweils Zylinder pro Seite.

Wie wir auf einer kurzen Fahrt mit dem 4.0 TFSI feststellen konnten, passiert die Abschaltung weitgehend ruckfrei – wer nicht sehr genau darauf achtet, wird nichts feststellen. Einen Klang-Unterschied zwischen Acht- und Vierzylinderbetrieb haben wir ebenfalls nicht gehört, hier eliminiert Audi mit der „Active Noise Cancellation“ per Gegenschall unerwünschte Töne.

Ausreichend flotte Basis

Etwa die Hälfte aller A8 wird vom Einstiegs-Diesel 3.0 TDI angetrieben. Der V6 leistet nun 258 statt 250 PS. Damit bietet der Audi nun die gleiche Leistung wie die Konkurrenten BMW 730d und Mercedes S 350 BlueTec. In der Praxis sind die acht PS mehr natürlich ohne Relevanz. Der leise und kultivierte Motor ist absolut empfehlenswert für den großen Ingolstädter, denn im Alltagsbetrieb bietet der Selbstzünder mehr als ausreichend Power. Das Drehmoment-Maximum von 580 Nm sorgt für reichlich Schub, der Spitzenwert liegt zwischen 1750 und 2500/min an.