Ein Serieneinsatz könnte bereits in einigen Jahren möglich sein

MIT-Forscher demonstrieren HCCI-Motor

Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben demonstriert, wie Ottomotoren in bestimmten Fahrzuständen als Selbstzünder arbeiten können – und dies bei geringerem Verbrauch und ohne erhöhte Emissionen.

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Cambridge, MA, 24. Juli 2007 – Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben demonstriert, wie Ottomotoren in bestimmten Fahrzuständen als Selbstzünder arbeiten können – und dies bei geringerem Verbrauch und ohne erhöhte Emissionen.

Das MIT-Team präsentierte seine jüngsten Ergebnisse am 23. Juli auf dem „2007 International Fuel and Lubricants Meeting“ der Japan Society of Automotive Engineers (JSAE) und der amerikanischen Society of Automotive Engineers (SAE).

Laut MIT könnte diese Technik in einigen Jahren serienreif sein und den Verbrauch von Fahrzeugen um einige „miles per gallon“ verbessern. In den USA misst man den Verbrauch in Meilen pro Gallone, eine Gallone sind etwa 3,8 Liter.

Ottomotor wird zum Selbstzünder – zumindest teilweise
Forscher und Entwickler am MIT befassen sich derzeit mit einem neuen Brennverfahren, das als „homogeneous charge compression ignition“ (HCCI) bekannt ist. In einem HCCI-Motor wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch in den Zylinder eingebracht und dort durch die Kompression entzündet. Dies funktioniert jedoch nur in niedrigen Lastbereichen, sodass ein Ottomotor zunächst wie ein Dieselmotor arbeitet und bei höherer Last wieder wie ein „normaler“ fremdgezündeter Ottomotor.

Eine charakteristische und namensgebende Eigenschaft des HCCI-Betriebs besteht darin, dass der Zündvorgang gleichmäßig, also homogen im Brennraum beginnt. Dieses Verhalten hat übrigens sowohl beim Ottomotor als auch beim Dieselmotor Vorteile. Normalerweise sind nach Angaben der MIT-Forscher hohe Verbrennungstemperaturen notwendig, damit die Flammenausbreitung im Brennraum schnell genug erfolgt. Bei HCCI sei das nicht notwendig, weil die Entflammung überall gleichzeitig beginne. Daher könne die Verbrennungstemperatur niedriger gehalten werden, sodass weniger Stickoxide entstehen. Und da der Kraftstoff in geringer Konzentration gleichmäßig im Brennraum verteilt wird, würden auch die dieseltypischen Rußemissionen stark reduziert.