Unterwegs im Mazda RX-8 mit Wankelmotor

Mazda RX-8: Einzelkämpfer aus Überzeugung

Wer heute noch ein Serienauto mit Wankelmotor fahren will, muss zum strammen Sportler Mazda RX-8 greifen. Wir haben den über­arbeiteten Sonderling gefahren

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Von
  • rhi
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Haar, 29. Januar 2010 – So richtig erfolgreich war der Wankelmotor in Autos eigentlich nie, trotz aller Bemühungen ist es bis heute nicht gelungen, ihn so sparsam zu machen wie Hubkolbenmotoren. Was hat es nicht für tolle Wankelgefährte gegeben, den RO 80, klar, aber auch eine Exoten wie den Citroën GS Birotor, heute eine Kostbarkeit. Allein Mazda hält wacker die Wankelfahne hoch, und das Motorprinzip hat ja auch seine Vorteile: Der Wankel ist sehr laufruhig und äußerst kompakt, Letzteres könnte sich bei Hybridkonzepten noch als hilfreich erweisen.

Der Letzte seiner Art

Derzeit steht der Mazda-Sportler RX-8 quasi als Synonym für ein Serienauto mit Wankelmotor, das macht ihn zu einem exklusiven Erlebnis. Sein "Renesis"-Motor unterscheidet sich teils deutlich von älteren Wankel-Konstruktionen. So verhindert zum Beispiel eine neue Anordnung der Auslasskanäle die Überlappung der Öffnung von Ein- und Auslässen, was den Wirkungsgrad des Motorprinzips erheblich verbessert. Mazda dreht mittlerweile technologisch einsam seine Runden, will gar den Wasserstoff-Wankel vorantreiben, weil die wankelspezifische räumliche Trennung von Einlass- und Verbrennungstakt den Betrieb mit Wasserstoff begünstigt. Wie lange das "normale" RX8-Vergnügen noch möglich ist, ist dennoch mit Fragezeichen versehen. Ab 2011 müssen endgültig alle Neuwagen die Euro 5 erfüllen, dann spätestens ist Schluss. Im Laufe des Jahres 2010 soll es einen Nachfolger geben, der einen neuen Wankelmotor bekommt – und natürlich auch die Euro 5 erfüllt.

Origineller Einstieg

Erst auf der IAA 2009 stellte Mazda einen etwas überarbeiteten RX-8 vor. Am auffälligsten ist die geliftete Frontpartie im aktuellen Mazda-Stil, hinzu kommen Rückleuchten mit LED-Technik sowie eine Tieferlegung inklusive Schweller und Spoiler. Tatsächlich zieht der RX-8 die Blicke auf sich. Vor allem, wenn auch hinten jemand einsteigen will: Die hinteren Passagiere kommen nach dem Öffnen von gegenläufig angeschlagenen Türen zu ihren Plätzen. Das klappt jedoch nur, wenn die jeweilige Fahrer- oder Beifahrertür geöffnet ist. Zudem sollte man nicht größer als 1,70 Meter sein, um sich im Fond wohlzufühlen.