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Eine Alternative wäre zumindest theoretisch ein Wärmestrahler, wie in zum Beispiel Automotive Lighting bereits 2005 vorgestellt hat. Bei Mercedes, um eine weiteres Beispiel zu nennen, gibt es ein aktives Infrarot-System als Teil des Nachtsicht-Assistenten. Hierbei beleuchten zwei zusätzliche Lichtquellen im Scheinwerfer die Fahrbahn mit für Menschen unsichtbarem Infrarotlicht, eine Kamera nimmt das Geschehen auf und überträgt es auf ein Display im Kombi-Instrument. Prinzipiell ist es vorstellbar, eine solche Technik auch für eine stereoskopische Auswertung zu verwenden, sofern die Kameratechnik den sichtbaren (ca. 400 bis 800 nm) und unsichtbaren Bereich (800 bis 1000 nm) auswerten kann. Es ist zumindest ein interessantes Gedankenspiel, die Infrarottechnik mit einer Stereokamera zu verknüpfen und das 3D-Bild nicht einem Display, sondern der Bildauswertung zuzuführen.

Nur sehen genügt nicht

Ihr kommt ohnehin – ob Mono oder Stereo – eine besondere Bedeutung zu. Die stereoskopische Bilderfassung kann zwar möglicherweise andere sensorische Systeme zur Positionserkennung ersetzen. Doch damit ist noch keine Zusatzinformation über die Art des "Objekts" gewonnen. Eine 3D-Bilderfassung macht es zum Beispiel leichter, Rückschlüsse aus der Annäherungsgeschwindigkeit zu ziehen. Doch heutige Bilderkennungsalgorithmen sind noch weit davon entfernt, etwa Kinder oder Radfahrer zuverlässig erkennen zu können. Selbst die scheinbar einfache Verkehrszeichenerkennung lässt auch moderne Seriensysteme gelegentlich an Grenzen stoßen.

Nicht nur bei Continental wird ständig an Lösungen geforscht, um Einzelsysteme und der deren Vernetzung untereinander zu verbessern. Bei der Stereokamera geht es vorläufig vor allem um die Ergänzung von "ContiGuard" – ein Marketing-Sammelbegriff, der sich nicht direkt einem Produkt zuordnen lässt. Die Stereokamera ist ein weiterer Baustein in diesem Konzept. Sie macht andere Sensoren nicht unbedingt überflüssig, bietet aber sicherlich die Chance, die Umfelderfassung weiter zu verbessern. (ggo)