Renault überarbeitet den Koleos ein wenig

Microlifting

Renault überarbeitet den Koleos: Der französische Hersteller spricht ganz unbescheiden von einer neuen Generation, doch die Veränderungen sind recht überschaubar. Außer etwas optischer Retusche gibt es nun Assistenten, Multimedia und keinen Benziner mehr

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Von
  • Martin Franz

Brühl, 20. Juni 2013 – Der Renault Koleos bringt eigentlich gute Voraussetzungen für einen Verkaufshit mit. Er tritt in der aktuell stark nachgefragten SUV-Klasse an, bietet potente Dieselmotoren und liegt auch preislich in einem Rahmen, den Privatkunden für Neuwagen meist noch bereit sind auszugeben. Dennoch will der Funke nicht so richtig überspringen. Während VW vom Tiguan monatlich rund 5000 Stück in Deutschland verkauft, setzt Renault nur ein paar hundert Koleos ab. Eine kleine Überarbeitung soll nun Besserung bringen – allerdings fällt die derart bescheiden aus, dass sie kaum für neue Höhenflüge bei den Verkaufszahlen reichen dürfte.

Ganz der Alte

Verändert hat Renault vor allem die Front. Hier gibt es nun einen etwas kleineren Kühlergrill mit verchromten Querbalken. Dazu kommen neue Aluräder und erstmals die Möglichkeit, den Koleos auch in Ebony-Braun bestellen zu können. Wer nicht gerade ein ausgesprochener Renault-Kenner ist, könnte an der „neuen Koleos-Generation“ (O-Ton Renault) glatt vorbeigehen, ohne sie zu bemerken.

Multimedia aus dem Clio

Neu in dem SUV ist ein Totwinkel-Assistent, der mit Radar funktioniert und den Fahrer mit einem optischen Signal in Höhe des Spiegeldreiecks warnen soll, wenn dort ein anderes Auto im Weg ist. Mit der Überarbeitung zieht auch das Multimediasystem R-Link ein, dass schon aus dem Clio bekannt ist. Über eine Online-Anbindung können Apps runtergeladen werden, bis Jahresende sollen es 50 sein. Die Steuerung des Systems kann wahlweise über Touchscreen, Joystick oder Sprachbefehl erfolgen. Ebenfalls neu im Koleos ist die Option auf eine Rückfahrkamera.

Kein Benziner mehr

Mit dem neuen Modelljahr flog der letzte Benziner aus dem Programm. In Deutschland wollte ihn zum Schluss kaum noch ein Kunde haben. Übrig bleiben zwei Diesel mit 150 und 173 PS. Den schwächeren Motor gibt es wahlweise mit Allrad- oder Frontantrieb, beim stärkeren ist 4x4 Standard. Nur in Verbindung mit dem 173-PS-Diesel hat der Käufer auch die Möglichkeit, eine Automatik zu ordern, was schade ist, denn sicher würden sich mehr Interessenten dafür begeistern können, wenn diese Option nicht mit dem teuersten Koleos zwangsverheiratet wäre. Das diese Möglichkeit durchaus besteht, zeigt das bisherige Angebot: Bislang war nur der 150-PS-Diesel mit Automatik zu haben.

Das weiterhin angebotene Sondermodell Paris ist die günstigste Möglichkeit, das SUV zu fahren. Mit 28.490 wurde dieses Einstiegsmodell 290 Euro teurer als bisher. Sehr viel teurer wird es für Automatikfans. Sie müssen nun 37.090 statt 35.400 Euro zahlen, bekommen dafür wie beschrieben auch den stärkeren Dieselmotor. (mfz)