Die nächste Auflage bekommt aufgeladene Dreizylinder

Mini-Antriebe

Die nächste Mini-Generation wird optisch eher keine Revolution. Vielmehr gleicht sie den Vorgängern, was angesichts der Verkaufszahlen auch kein Wunder ist. Und so finden sich die Neuerungen vor allem im Verborgenen – und da tut sich einiges

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Von
  • Martin Franz
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München, 4. Oktober 2013 – Die nächste Mini-Generation, die im März 2014 auf den Markt kommt, wird optisch eher keine Revolution. Vielmehr gleicht sie den beiden recht erfolgreichen Vorgängern, was angesichts der Verkaufszahlen auch kein Wunder ist. Schließlich hat BMW mit dem Mini das wohl populärste Retro-Design im Programm. Und so finden sich die Neuerungen vor allem im Verborgenen – und da tut sich einiges.

Vorläufer: Dreizylinder im Mini

Der dritte Mini der Neuzeit bekommt komplett neue Motoren, was auch nötig ist, denn gerade bei den bisherigen Einstiegsversionen muss man festhalten, dass sie trotz ihrer Charakteristik ein Erfolg waren. Die neuen Drei- und Vierzylinder sind ohne Ausnahme mit einem Turbolader und Direkteinspritzung versehen. Die Dreizylinder verfügen jeweils über eine, die Vierzylinder über zwei gegenläufig rotierende Ausgleichswellen. Dass alle Motoren die Abgasnorm Euro 6 erfüllen, ist bei flammneuen Maschinen keine Besonderheit mehr – schließlich wird sie für neu homologierte Fahrzeuge ab 1. September 2014 Pflicht, für alle Neuwagen ein Jahr später. Die Benziner haben eine Nockenwellenverstellung auf der Ein- und Auslassseite und die vollvariable Ventilhubverstellung Valvetronic.

Vorläufige Basis wird ein Dreizylinder mit Turbolader und 1,5 Liter Hubraum sein, der 136 PS leistet. Er stellt bei 1250/min ein maximales Drehmoment von 220 Nm zur Verfügung und wird über kurz oder lang wohl auch den Motor im 116i und im 316i ersetzen, obwohl dieser noch gar nicht so lange auf dem Markt ist. Diese Maschine dürfte nur vorläufig die schwächste sein, denn auf Dauer wären 136 PS den meisten Mini-Käufern wahrscheinlich zu viel – sie haben bisher schließlich hauptsächlich zu den kleinen Motoren gegriffen.

Der Nachfolger für den 184-PS-Motor im Cooper S wird wieder ein Vierzylinder, der etwas mehr als 190 PS bieten wird. Sein maximales Drehmoment von 280 Nm liegt ebenfalls bei 1250/min an. Auch hier dürfte diese Maschine langfristig die 184-PS-Benziner von BMW ersetzen – zumindest im 320i. Denkbar wäre auch, dass sich BMW vom 1,6-Liter-Vierzylinder mit 170 PS im 118i zugunsten dieses Motors trennt. In den aktuellen 5er wird der neue Mini-Motor wohl nicht mehr kommen – für die nächste Generation, die 2015/2016 zu den Händlern rollen dürfte, würden wir das nicht ausschließen.

Kleiner Selbstzünder

Zurück zum nächsten Mini, der auch neue Dieselmotoren bekommt. Die Common-Rail-Einspritzung arbeitet mit einem Maximaldruck von 2000 bar – Volvo arbeitet in seinen neuen Dieselmotoren mit 2500. Zum Start im Mini gibt es einen 1,5-Liter-Dreizylinder mit 116 PS und 270 Nm. Er wird den 112-PS-Motor des Cooper D beerben. Der Verbrauch soll gegenüber dem Vorgänger um ca. sieben Prozent sinken. Wenn das stimmt, würde sein NEFZ-Verbrauch bei rund 3,5 l/100 km liegen, denn der bisherige 112-PS-Motor nahm sich dort 3,8 Liter.