Mittel-Weltklasse

Inhaltsverzeichnis

Im gleichen Jahr wird der Mondeo so umfassend geliftet, dass Ford von der zweiten Generation spricht. Vielen Kunden war das bisherige Design zu brav, deshalb gibt es nun eine grimmig blickende Frontpartie mit großem Ellipsen-Grill und neue Rückleuchten.

Ab Anfang 1997 bietet Ford erstmals Seitenairbags vorne an. Was die Kunden freut: Alle drei Karosserievarianten verkauft die Marke zum gleichen Preis. Am beliebtesten ist bis heute der Kombi namens Turnier. Ende der 1990er-Jahre wird der Mondeo zum Politikum: Der britische Premierminister Tony Blair prägt den Begriff des "Mondeo Man" für geschäftsreisende Vertreter. (Hierzulande müsste man vom "Passat-Mann" sprechen.) Das Spitzenmodell der Mondeo-Palette ist der 2,5-Liter-V6 mit 170 PS.

New Edge

Deutlich stärker geht es bei der nächsten Mondeo-Generation ab 2000 zu. Sie ist grundlegend neu gestaltet und greift das "New Edge"-Design des Focus auf. Allerdings verabschiedet sich Ford vom Weltauto-Gedanken, das Modell ist nur für Europa konzipiert. Im ST 220 wütet ab 2002 ein Dreiliter-V6 mit 226 PS. Bei den Dieseln gibt es endlich Turbo-Direkteinspritzer, Basisbenziner ist ein 90-PS-Motor. Die Presse lobt die gelungene Fahrwerksabstimmung, Gebrauchtwagenkäufer freuen sich über 12 Jahre Garantie gegen Durchrostung. Der Nachfolger des 2000er-Mondeo zeigt sich schon vor dem Marktstart im Kino: Daniel Craig alias James Bond 007 pilotiert ihn 2006 im Film "Casino Royale", erst ein Jahr später steht der neue Ford beim Händler. Nach einem Lifting anno 2010 gibt es neue EcoBoost-Turbobenziner, einen 200-PS-Diesel oder auch Motoren, die mit Bio-Ethanol (E85) laufen.

Verspätete Nachfolge

Schon 2012 kann der künftige Ford Mondeo bewundert werden und zwar in den USA: Dort heißt er Fusion und greift den alten Weltauto-Gedanken wieder auf. Doch europäische Kunden müssen sich noch bis 2014 gedulden, ehe der kommende Mondeo mit Einliter-Turbodreizylinder mit 125 PS, Hybridantrieb oder auch Gurtairbags im Fond anrollt. Der Grund: Das Mondeo-Werk in Genk wurde geschlossen. Jene Fabrik, die vor 20 Jahren noch 1,1 Milliarden Mark gekostet hat. So vergeht die Zeit. (imp)