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Jetzt, nach mehreren Jahren Praxiserfahrung mit vielen Tausend Elektroautos, ist man nicht nur bei Mitsubishi selbstbewusst genug – die Vollgarantie bleibt bei fünf Jahren und bis zu 100.000 Kilometer –, um festzustellen: Unsere Batterien halten das problemlos aus. Branchenkenner berichten von Untersuchungen, die statt einem erhöhten Verschleiß sogar eine verbesserte Zyklenfestigkeit des elektrochemischen Speichers als Folge einer regelmäßigen V2G-Belastung nachweisen konnten. Damit wäre der zweite große Zweifel an der Haltbarkeit der Batterien beseitigt, nachdem inzwischen klar ist, dass die Schnellladung keineswegs zum Ruin führt.

Volkswagen mit Forschungsprojekt INEES

Grund genug für Volkswagen, sich ebenfalls verstärkt dem Thema Netzintegration zu widmen. Ein Insider des Autokonzerns betont, dass viele Interessenten von e-Golf und e-Up selber Strom produzieren und dass das Thema lastabhängiges Laden selbstverständlich dazu gehöre. Offiziell haben die Wolfsburger darum das Projekt INEES („Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Einbringung von Systemdienstleistungen“) gestartet: In Berlin wurden jetzt 20 e-Up an Testkunden übergeben, die sechs Monate lang das „Schwarmstrom“-Konzept ausprobieren: Über eine App kann der Nutzer bestimmen, welchen Anteil der Batterie er für den Energiemarkt freigeben möchte. Dafür erhält er eine Prämie.

Der Name „Schwarmstrom“ sowie die dazu gehörige Software „Schwarmdirigent“ geben einen Hinweis auf den Projektpartner LichtBlick. Der Ökostromanbieter mit Sitz in Hamburg kooperiert schon lange mit Volkswagen; unter anderem werden zentral gesteuerte Blockheizkraftwerke installiert. Ein weiterer Projektbeteiligter ist die Firma SMA Solar Technology AG, welche die so genannte Sunny Wallbox beisteuert: Sie stellt aus dem e-Up über die CCS-Schnittstelle eine Leistung von 10 kW fürs Stromnetz bereit. Wissenschaftlicher Begleiter von INEES ist das Fraunhofer IWES, und Geld fließt unter anderem vom Bundesumweltministerium.

Elektromobilität von unten

Abseits der großen Namen ist die Elektromobilität an sich immer auch eine Graswurzelbewegung. Viele Neugierige suchen und konstruieren selbst Lösungen, um die Funktion ihres Fahrzeugs zu optimieren. Ein typisches Beispiel dafür ist Nico Treffkorn aus Magdeburg. Der IT-Manager und seine Freundin besitzen zwei Smart electric drive, von denen einer den aufpreispflichtigen 22-kW-Schnelllader hat.