Multimodal

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Der EV-Modus spart also durchaus Geld. Wer arbeitstäglich 100 Kilometer elektrisch fährt, zahlt gegenüber einem vergleichbaren Diesel etwa 800 Euro jährlich weniger. Da der der Aufpreis gegenüber dem TDI-Modell bei rund 8000 Euro liegt, hätte sich der Wagen nach zehn Jahren amortisiert. Die allermeisten Kunden werden allerdings wohl deutlich weniger elektrisch fahren.

Amortisation kaum denkbar

Der offizielle Spritverbrauch von 1,5 Liter je 100 Kilometer hilft einem bei der Kostenrechnung nicht weiter, denn der Wert wird bei Plug-in-Hybriden nach einer Formel errechnet, die wenig bis gar nichts mit der Realität gemein hat. Deshalb heißt es: Versuch macht klug. Mit dem eDrive-Schalter wechsle ich in den „Hybrid Auto“-Modus, in dem das Zusammenspiel der beiden Motoren vom System gesteuert wird. Im Speckgürtel der Stadt Wien sind meist nur 50 oder 70 km/h erlaubt, zu dynamischen Eskapaden werde ich nicht verleitet. Das „Powermeter“, das beim e-tron den Drehzahlmesser ersetzt, zeigt oft nur 20 Prozent an - mehr als ein Fünftel von den 204 PS Gesamtleistung sind selten nötig. Meistens fahre ich im normalen „D-Modus“. Dabei wechselt das Auto beim Gas-Wegnehmen in den Segelmodus bei gestopptem Verbrenner, das heißt: Das Auto gleitet weiter dahin, ohne Schubenergie zurückzugewinnen.

Herunterschalten vor Ortsschildern verlangsamt und erhöht die Energierückgewinnung, aber nicht so stark wie beim rein elektrisch fahrenden BMW i3. Denn anders als im Münchner kann man hier nicht einfach bremsen, indem man das Pedal über einen Neutralpunkt hinaus entlastet. Schade, denn das Ein-Pedal-Fahren im i3 ist sehr elegant. Die Audi-Ingenieure finden, dafür gebe es die Bremse, die natürlich auch zunächst stufenlos und situationsgerecht Rekuperation über die E-Maschine betreibt und nur bei kräftigem Verzögerungswunsch die Beläge an die Scheiben anlegt. Diese Auslegung folgt der Philosophie, das Fahrverhalten möglichst an einen konventionellen A3 anzugleichen.

Auf den 75 so gefahrenen Kilometern verbauche ich laut Statistik nur zwei kWh Strom - aber 5,4 Liter Benzin je 100 Kilometer. Da hätte ich auch einen Diesel nehmen können, denke ich. Doch dann stellt sich der Grund für den hohen Verbrauch heraus: Beim Einlegen des S-Modus ändert der e-tron automatisch und stillschweigend auch den Hybridmodus - und behält diesen selbst bei der Rückkehr in die Betriebsart D bei. Statt im „Hybrid Auto“- bin ich deshalb meist im „Hybrid Hold“-Modus unterwegs gewesen, weshalb ich kaum einen Nutzen vom Akku hatte. Ein Bedienfehler also, aber die Verkettung der vielen Modi ist schon schwer zu durchschauen. Und davon gibt es sogar noch mehr.