Gasfreundlich

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Frankfurt/Main, 8. Oktober 2013 – Vor vielen Jahren bekannte eine Freundin ganz stolz: "Ich rauche jetzt nur noch leichte Zigaretten, weil die gesünder sind!" Heute bringt Fiat den 500 L mit Erdgasoption heraus und schreibt stolz: "Der Fiat 500L wird noch umweltfreundlicher". Na bitte: Wenn wir so weiter machen, bekommen wir bald eine Prämie von der Krankenkasse fürs Rauchen und werden staatlicherseits auf eine Mindestkilometerleistung verpflichtet, um mit unseren umweltfreundlichen Autos die Atmosphäre zu reinigen.

Der kleinste aktuelle Siebensitzer unserer Autowelt ist ab sofort mit einer zusätzlichen Gaseinblasung und zwei Unterflur-Tanks für insgesamt 14 Kilogramm Erdgas erhältlich. Laut Pressemitteilung wird "dadurch das Platzangebot im Innenraum und im Kofferraum kaum beeinflusst", laut technischen Daten allerdings werden weder das Passagierabteil noch Laderaum kleiner. Deutsch-italienische Fernpendler (Italien ca. 790 Erdgastankstellen, Deutschland etwa 900) werden sich freuen, nicht zuletzt ist Erdgas ja auch kostendämpfend: Die Verbrauchskosten können um etwa 40 Prozent sinken. Aber Achtung: In anderen europäischen Staaten ist das Tankstellennetz noch deutlich dünner.

Reichweite Auslegung

Im Erdgas-Betrieb beträgt die Reichweite nach NEFZ über 300 Kilometer. Bei Bedarf kann der Fahrer jederzeit auf Benzin umschalten. Dann stehen noch einmal bis zu 800 Kilometer NEFZ-Reichweite zur Verfügung. Diese echte bivalente Auslegung lässt die Kilometer ohne eine Reichweitenangst abspulen, welche die Fahrer eines Erdgasfahrzeugs von VW außerhalb der Ballungsgebiete schon mal befallen kann. Die Erdgasautos aus Wolfsburg haben lediglich einen Benzin-Notvorrat, sind also quasi-monovalent unterwegs. Im Erdgasbetrieb beträgt der Ausstoß des 500 L 105 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer, im Benzin-Modus sind es 112. Der Zweizylinder-Paralleltwin mit Turbolader leistet im Erdgas-Betrieb 59 kW (80 PS) und 62 kW (85 PS), wenn der Fahrer auf Benzin umgeschaltet hat.