Angetestet: Jaguar F-Type, Elektro-Defender und und die erste Neungang-Automatik

Neues von der Insel

Es ist ein Kontrastprogramm, was die Marke, die seit 2013 "Jaguar Land Rover" heißt, da auf die Räder gestellt hat: Der sportliche Jaguar F-Type, der elektrisch angetriebene Land Rover Defender und der der Evoque mit der weltweit ersten Neunstufen-Automatik. Auf dem Genfer Automobilsalon 2013 konnten wir alle drei bereits fahren.

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Von
  • Florian Pillau
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Genf (Schweiz), 12. März 2013 – Es ist ein Kontrastprogramm, was die Marke, die seit 2013 "Jaguar Land Rover" heißt, da auf die Räder gestellt hat: Der sportliche Jaguar F-Type, der elektrisch angetriebene Land Rover Defender und der der Evoque mit der weltweit ersten Neunstufen-Automatik sind weder konzeptuell noch charakterlich zu vergleichen. Auf dem Genfer Automobilsalon 2013 konnten wir alle drei bereits fahren.

Im F-Type – mit Chauffeur

Den Anfang macht der brandneue Jaguar F-Type mit 495 PS starkem Kompressormotor. Scharf geschnittene Linien zeigen Rasanz schon im Stand. 625 Nm maximales Drehmoment aus fünf Liter Hubraum nutzen nichts im dichten Innenstadtgewühl. Hier bleiben 4,3 Sekunden auf Tempo 100 ebenso Wunschdenken wie einmal selbst fahren zu dürfen. Immerhin dürfen wir in den tief montierten Sitz des Co-Piloten zu gleiten und uns eine Runde chauffieren lassen.

Chrom und Leder, sauber verarbeitet, wertet den Innenraum auf. Wer das Cockpit des XF mag, wird sich im F-Type wohlfühlen. Dennoch leistet sich der F-Type einige Besonderheiten: Direkt nach dem Start fahren Lüftungsdüsen aus der Mittelkonsole empor, der Wählhebel der serienmäßigen Achtgang-Automatik ist kein Drehknopf wie bei anderen Jaguar-Modellen. Schon im Stand blubbert der Achtender im Stile eines Muscle-Cars, grollend setzt er sich in Bewegung. Besonders gut zur Geltung kommt das Ganze natürlich bei offenem Verdeck, in zwölf Sekunden öffnet sich die Stoffmütze. Ebenfalls auf Knopfdruck öffnen sich Klappen in den Endrohren. Jetzt dringen sprotzelige Zwischengasgeräusche ans Ohr, was hier zum Glück nicht nach Konservenbüchse mit Kieselsteinen klingt, sondern aufreizend böse.

Wahrscheinlich kein Aufschneider

Also nur ein Aufschneider, dieser F-Type? Wahrscheinlich nicht, das Fahrwerk vermittelt bei dieser ersten Begegnung einen durchtrainierten Eindruck. Sauber geht der Jaguar ums Eck, die Federung ist straff, aber nicht knüppelhart. Sobald der Roadster genügend Drehzahlen bekommt, erinnert der Motorklang an jene legendären Rennwagen der Marke, die vor der Tür aufgereiht sind. Ab Ende Mai 2013 wird der F-Type beim Händler stehen. Nicht nur Sie sind auf eine längere Testtour gespannt, auch wir. Eines steht aber bereits fest: Das F in F-Type könnte für "fantastisch" stehen.

Von sechs auf neun

Vergleichsweise vollkommen unspektakulär, da völlig unsichtbar, ist dagegen die neueste Innovation von Land Rover, obwohl sie eine echte Weltpremiere ist. Im Range Rover Evoque ist ab Herbst 2013 die erste Neungang-Automatik eingebaut. Einen starken Anteil daran hat der deutsche Getriebehersteller ZF. Und warum die Steigerung von sechs auf neun Stufen? Der Verbrauch soll so sinken, bis zu zehn Prozent seien mit Start-Stopp-System möglich, sagt Land Rover. Die höhere Anzahl von Gängen hält den Motor im verbrauchsoptimalen Drehzahlband. Erste Probe aufs Exempel im Genfer Stadtverkehr: Hier erweist sich die mit einem Diesel kombinierte Automatik als echter Komfortfaktor.