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Opel Astra Sports Tourer: Unterwegs im Erben des Caravan

Opel Caravan und der Begriff "Handwerker-Auto" waren über Jahrzehnte eins. Als "Sports Tourer" will sich der neue Kombi deutlich von diesem Image absetzen. Wir fuhren den 140 PS starken Turbo-Benziner

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Istanbul (Türkei), 5. November 2010 – Wohl kaum einer anderen Marke haftet das Klischee, Transport-Vehikel für Malermeister oder Installateure zu bauen, so hartnäckig an wie Opel. Ganz schuldlos sind die Rüsselsheimer daran nicht: Ab 1951 bot Opel den ursprünglich für derlei Kunden vorgesehenen Olympia-Lieferwagen auch in einer Familienversion an. Zum Vergleich: Mercedes stellte erst 1977 den W 123 als Kombi vor. Das "T-Modell" war zwar nicht die erste fünftürige Version einer Limousine mit Stern, jedoch die erste, die die Schwaben selbst in Serie fertigten. Und in der Werbung wurde der "T" (für "Tourismus und Transport") auch bevorzugt als Familienauto für die gehobene Mittelschicht oder Zugwagen für Pferde- oder Bootsanhänger präsentiert. Doch auch bei Opel ist die Zeit nicht stehengeblieben und so bekam der neue Astra-Kombi nicht etwa den Traditionsnamen "Caravan" sondern "Sports Tourer". Wir haben das Auto, das am 12. November in den Handel kommt, als 140-PS-Turbobenziner gefahren.

Länger als ein Golf Variant

Als im Herbst 2009 der aktuelle Astra als Fünftürer präsentiert wurde, waren wir verblüfft von den Abmessungen. Denn die Länge von rund 4,40 Meter übertrifft diejenige des Segmentbestsellers VW Golf gleich um 20 Zentimeter. Bei der ein Jahr später vorgestellten Kombiversion ist es ähnlich: Der Sports Tourer oder kurz ST, wie Opelaner zuweilen sagen, ist mit 4,70 Meter rund 17 Zentimeter länger als das Äquivalent aus Wolfsburg. Das kommt jedoch nicht dem Innen- oder Kofferraum zugute, sondern verbessert den Fußgängerschutz bei einem Aufprall und sorgt für eine bessere Versicherungseinstufung. Ein Blick unter die Fronthaube zeigt zum Beispiel acht Zentimeter Leerraum zwischen Kühler und Motor. So wird der teure Kühler bei einem leichten Frontalaufprall nur nach hinten verschoben, ohne zerstört zu werden – solche Maßnahmen führen zu geringeren Reparaturkosten und damit zu günstigeren Typklassen

Rechteckiger Kofferraum

In puncto Ladevolumen hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht wesentlich verändert. Die jetzt gebotenen 500 bis 1550 Liter decken sich auch fast mit den Werten des Golf Variant. Doch sonst hat sich im Kofferraum viel verbessert. Unter der Ladeklappe öffnet sich ein gut nutzbarer, fast rechteckiger Stauraum, bei dem die Radkästen hinter teppichbespannten Seitenverkleidungen verschwinden.