Eine Sache des Herzens

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Der Sinn fürs Praktische zeigt sich in vermeintlichen Kleinigkeiten wie einem leicht zu reinigenden Teppich und gut zugänglichen Isofix-Bügeln. Dazu zählt auch ein Tempomat, der nach einmaligem Aktivieren immer „auf Empfang“ bleibt. Bei BMW muss der in neuren Modellen nach jedem Ausschalten der Zündung neu aktiviert werden. Erst dann kann die gewünschte Geschwindigkeit eingestellt werden. Warum dagegen im Astra das Fach in der Mittelarmlehne nur zu erreichen ist, wenn diese ganz zurückgeschoben wird, bleibt ein Rätsel, zumal das Armaturenbrett frei von jeglichen Ablagen ist. Der Ton der Einparkhilfe erinnert an den alten Witz mit dem 30 Kilogramm schweren Spatz auf einer Stromleitung, lässt sich aber in den Tiefen des Systems entschärfen.

Fest verschraubt

Die Verarbeitung ist insgesamt gut, nur an eine der Verkleidung an der A-Säule gab es ein unplanmäßiges Spaltmaß. Hier wird eine zunehmende Fertigungsroutine nur noch kleine Verbesserungen bringen. Alles ist ordentlich zusammengeschraubt, es klappert oder knirscht fast nichts, sieht man einmal von leisen Knackgeräuschen aus dem Kupplungsbereich im dem Pedalblock ab. Die Zuziehgriffe an den vorderen Türen sind so griffsympathisch wie die Barbiepuppen meiner Tochter. Solche Kleinigkeiten fallen auf, weil der Rest in dieser Hinsicht so gut ist – ein Fluch der sonstigen guten Taten, gewissermaßen.

Spitzen-Sessel

Ein Highlight setzt Opel, wie schon im Vorgänger, bei den Sitzen. Die mit dem Siegel „Aktion gesunder Rücken“ versehenen Sessel sind jeden Cent wert und gehören ohne Übertreibung wohl zu den besten, die man in dieser Klasse ab Werk kaufen kann. Wie die Sportsitze im BMW X1 kann die Breite der seitlichen Wangen, die Länge der Sitzfläche und natürlich auch die Neigung verstellt werden. Die Sitze sind nicht ganz so eng wie im BMW. Auch Massage und Lüftung sind gegen Aufpreis zu haben, allerdings nur in Verbindung mit Lederbezügen. Eine nette Idee ist die Sitzheizung, die nach dem Start automatisch angeht, sofern einige Parameter wie Temperatur und Sonneneinstrahlung das sinnvoll erscheinen lassen. Diese Funktion lässt sich in den Tiefen des Infotainmentsystems auch abschalten. Richtig toll wäre natürlich, wenn das im Sommer auch mit der Belüftung funktionieren würde – vielleicht rüstet Opel da ja noch nach. Die Kopfstützen lassen sich weit nach oben verstellen und arretieren sicher.