Opel Mokka X: Facelift nach vier Jahren

X-Faktor

Opel gönnt dem Bestseller nach knapp vier Jahren ein umfangreiches Update. Davon profitieren Form und Funktion gleichermaßen. Sollte Opel den Preis unverändert lassen, sind die Gewinner aber wohl vor allem die Käufer

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Opel 13 Bilder
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Von
  • Martin Franz
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Rüsselsheim, 4. Februar 2016 [–] Der Mokka gehört im aktuellen Sortiment von Opel zu den erfreulichen Erscheinungen. In den vergangenen vier Jahren konnten die Opelaner nach eigenen Angaben immerhin über 500.000 Bestellungen annehmen. Vom eigenen Erfolg überrascht, wurden im Herbst 2014 sogar die Produktionskapazitäten erweitert. Ein Update schien also nicht dringend nötig, zumal die Zahl der Zulassungen 2015 sogar nochmals gestiegen sind.

Opel hat bei dieser Überarbeitung, die auf dem Genfer Autosalon (3. bis 13. März 2016) vorgestellt wird, einigen Aufwand betrieben, um die neue Fassung optisch von dem bisherigen Modell abzugrenzen. Der Mokka X, wie er nun offiziell heißt, ist weniger rundlich als bisher. Besonders deutlich wird das an der Front. Die pummelige Form blieb aber insgesamt erhalten.

Renovierter Innenraum

Sehr viel gravierender sind die Veränderungen im Innenraum. Der bisherige Mokka stammt noch aus der Zeit, in der Opel zahlreiche Tasten verbaute. Wenn es am Mokka einen Bereich gab, der renovierungsbedürftig war, dann wohl dieser. Der neue ähnelt innen nun stark dem neuen Astra. Bis jetzt gibt es nur ein Bild vom neuen Interieur, das eine gut ausgestattete Version mit großem Bildschirm zeigt. Das Top-Bediensystem soll mit Apples iOS ebenso zusammen arbeiten wie mit Android. Wir werden das identische System im Astra demnächst zusammen mit den Kollegen von TechStage untersuchen.

Mangelware im Mokka-Cockpit sind und bleiben Ablagen. Nur in den Türen und zwischen den Sitzen ist etwas Platz für den Alltags-Kleinkram. Zumal mit dem Facelift auch das zweite Handschuhfach weggefallen ist. Wir hätten uns außerdem noch gewünscht, dass Opel im Rahmen der Überarbeitung das klobige Lenkrad gegen das zierlichere Exemplar im neuen Astra tauscht.

Eine Überraschung gibt es bei den Motoren, denn hier bleibt entgegen der Erwartung fast alles beim Alten. Neu im Mokka ist nur ein 1,4-Liter-Tubrobenziner mit 150 PS, der auch im Astra angeboten wird. Er wird nur in einer Verbindung angeboten: Mit der Sechsgang-Wandlerautomatik und Allradantrieb. Wir hätten vermutet, dass Opel mit diesem Update den 1,6-Liter-Saugmotor entsorgt, doch der darf weiterhin bleiben. Dabei gäbe es inzwischen etliche Alternativen, allen voran der Einliter-Dreizylinder mit 115 PS, der in Adam und Corsa angeboten wird. Vermutlich wären dafür größere Eingriffe nötig gewesen. So staffelt sich das Motorenprogramm nach derzeitigem Stand wie folgt:

Benziner

1.6 mit 115 PS

1.4 Turbo mit 140 PS

1.4 Turbo mit 150 PS (nur zusammen mit Automatik und Allrad)

1.4 Turbo mit 140 PS (Autogas)

Diesel

1.6 mit 110 PS

1.6 mit 136 PS

Mittelfristig rechnen wir damit, dass der 1.4 Turbo mit 140 PS ersetzt wird. Weitere Motoren sind nicht ausgeschlossen. Insbesondere der neue 1.6 BiTurbo-Diesel mit 160 PS wäre denkbar, sofern die Dieselnachfrage stabil bleibt.

Tourist-Modus

Aufgerüstet hat Opel auch in anderen Bereichen. Wie bei wohl jeder kommenden Neuvorstellung von Opel gibt es keine Xenonlampen mehr. Sie werden durch LED-Scheinwerfer ersetzt, die einen deutlich größeren Funktionsumfang mitbringen. So gibt es beispielsweise einen „Tourist“-Modus, der einen einfach Wechsel von Links- und Rechtsverkehr erlaubt. Bei einem Stopp an der Ampel werden die Scheinwerfer teilweise abgeschaltet, was die Batterie schonen soll. Mit einer verbesserten Kamera und dem aufpreispflichtigen Navi soll die Verkehrsschilderkennung besser funktionieren. Der Spurassistent ist oberhalb von 60 km/h aktiv und arbeitet hoffentlich besser als der im Karl.

Eine aktualisierte Preisliste gibt es noch nicht. Bisher war der Mokka ab 18.990 Euro zu haben, wobei Radio und Klimaanlage schon inklusive waren. Mit einer deutlichen Verteuerung rechnen wird nicht, sodass sich das Preis-Leistungs-Verhältnis verbessern dürfte. Wer auf noch weiter auf fallende Mokka-Kurse setzt, hat vorübergehend vermutlich gute Chancen, denn auch von einem bisherigen Bestseller wollen Händler bei der Vorstellung des Nachfolgers keine Massen mehr auf dem Hof haben.