Neun von 16 Pedelecs haben zum Teil eklatante Mängel

Pedelecs im Test

ADAC und Stiftung Warentest haben 16 Pedelecs unter die Lupe genommen. Bei zahlreichen Rädern haben die Tester zum Teil eklatante Schwachstellen gefunden. Die Preise der Räder bewegen sich dabei im schnitt bei mehr als 2000 Euro

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Von
  • Martin Franz
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München, 28. Mai 2013 – Beim Kauf eines Elektrofahrrads sollten Verbraucher sich nicht allein auf das Fahrgefühl verlassen. Denn das kann trügen: In einem aktuellen Test von ADAC und Stiftung Warentest fielen 9 von 16 Pedelecs durch. Und das, obwohl die Testpersonen von den Elektrorädern beim Fahren ganz angetan waren, sagte Stefan Grabmaier vom ADAC der dpa. Der Projektleiter rät Verbrauchern deshalb, nicht nur eine Testfahrt zu machen, sondern sich umfangreich beraten lassen.

Die meisten sind schlecht

Mit Onlinekäufen sollten Verbraucher vorsichtig sein: Denn dann entfällt die wichtige Probefahrt. Im Test machte Grabmaier mit einem Onlineprodukt schlechte Erfahrungen: Es wurde mit defekten Akkus geliefert – und auch bei der Nachlieferung blieben die Akkus defekt. Da Grabmaier und seine Kollegen es dadurch nicht prüfen konnte, landete das Rad als Verlierer auf dem letzten Platz. „Wenn man bei neun „mangelhaft“ überhaupt von einem Verlierer sprechen kann“, sagte Grabmaier. Neben diesen neun „mangelhaften“ Rädern der Marken Leviatec, Kreidler, KTM, Sinus, Flyer, Top Velo, Fischer, Victoria und Raleigh gab es im Test zweimal „ausreichend“ (Pegasus, Kalkhoff), dreimal „befriedigend“ (Giant, Winora, Hercules) und nur zweimal „gut“ (Stevens, Kettler).

Das Stevens-Modell überzeugte mit guten Laufeigenschaften, kurzer Ladedauer und guter Reichweite, Abzüge gab es für die Schaltung und die fehlenden Gepäckmöglichkeiten. Beim Kettler-Bike lobten die Tester den Komfort und die entspannte Lenkerposition, es sei allerdings nicht allzu wendig. Das Raleigh Impulse iR HS nimmt seinen Namen wörtlich und sendet so starke elektromagnetische Störwellen aus, dass damit sogar die Funkdienste von Polizei, Feuerwehr und Co. massiv gestört werden. Die Modelle von Pegasus und Kalkhoff überschritten den elektromagnetischen Grenzwert auch geringfügig.

Beratung vor Ort ist gefragt

Aber selbst, wenn Verbraucher das Rad im Laden unter die Lupe nehmen: Drohende Lenker- oder Rahmenbrüche lassen sich nicht erkennen. An einigen anderen Testkriterien von ADAC und Stiftung Warentest können sich Käufer allerdings entlang hangeln. Dazu gehört die Handhabung: Wie einfach lässt sich das Rad einstellen, wie lässt sich der Akku montieren? Wie schwer ist das Fahrrad – kann ich es einige Treppenstufen hochtragen? Hat das Rad eine CE-Kennzeichnung? Und wie laut ist der Motor?