Vernunft, begabt

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Der erste Gang rastet butterweich ein und die CB500F zieht ruckfrei los. Natürlich darf man bei 48 PS keine Brachialgewalt erwarten, aber der Zweizylinder legt eine erfreuliche Dynamik an den Tag, wenn man ihn bei Drehzahlen hält. Das bedeutet fleißige Schaltarbeit im Sechsganggetriebe. Ab 5000/min wird die Honda richtig munter, oberhalb von 7000 geht es geradezu heftig vorwärts bis zum roten Bereich bei knapp 9000. Eine Ausgleichswelle eliminiert dabei erfolgreich die für Paralleltwins typischen, lästigen Vibrationen.

Gelungenes Fahrwerk mit kleinen Schwächen

Auf der Landstraße befindet sich die Honda ganz in ihrem Element. Problemlos lässt sie sich in Schräglage bringen und folgt brav dem Fahrer. Ihr Gewicht von 192 Kilo kann sie lediglich beim Rangieren nicht ganz kaschieren – bei einer 500er hätten es durchaus ein paar Pfund weniger sein dürfen. Dafür entschädigt sie mit einer tadelloser Zielgenauigkeit in Kurven und stabilem Geradeauslauf auch bei Höchstgeschwindigkeit von immerhin 175 km/h.

Am Fahrwerk ist leider nur das Federbein in der Basis einstellbar, ansonsten finden sich keine Vorrichtungen, um Druck- und Zugstufe zu variieren. Dennoch verrichten sie ihre Arbeit gut, erst wenn die Wegstrecke schlecht wird offenbaren sich Unzulänglichkeiten. Bei tiefen Löchern schlägt die Telegabel schon mal durch und in holprigen, schnellen Kurven fängt das Heck leicht an zu pumpen. Nichts Besorgniserregendes, aber eben auch nicht perfekt.

Jederzeit sicher, ohne giftig zu wirken

Beim Anblick der einzelnen vorderen Bremsscheibe kommen einem zunächst Bedenken, doch die lösen sich rasch in Wohlgefallen auf. Die Honda verzögert jederzeit sicher, ohne giftig zu wirken, und ein ABS verhindert erfolgreich das Blockieren der Räder. Auf der Hinterhand wurde die CB500F mit einem 160er-Reifen besohlt, eigentlich in der Klasse schon ein bisschen sehr breit. Die Metzeler Z8 als Erstausrüstung harmonieren hervorragend mit der Honda.

Verspieltes Cockpit

Das LC-Display hat was von einer Spielekonsole, liefert aber alle wichtigen Infos. Japaner lieben digitale Gimmicks, das macht die Drehzahldarstellung als schmalen Balken etwas gewöhnungsbedürftig. Kupplungs- und Bremshebel sind zwar nicht einstellbar, aber auch so ausreichend ergonomisch gestaltet.