Auf zu neuer Höhe?

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An spürbare Grenzen stößt der Fahrer auf der Autobahn, wenn bei Geschwindigkeiten oberhalb von 160 km/h kraftvoll beschleunigt werden soll. Wer das mit seinem Tiguan öfter mal vorhat, wird vermutlich im 190-PS-Diesel den geeigneteren Partner finden. Später im Jahr wird zudem noch ein 2.0-TDI-Topmodell mit 240 PS nachgelegt, das bereits aus dem VW Passat bekannt ist. Vermutlich wird er im Tiguan eine Randerscheinung bleiben, denn auch so wird aus ihm kein Sportwagen.

Adaptives Fahrwerk: Nicht nötig

Die Fahrwerksabstimmung ist straff geraten, der Restkomfort dennoch ausreichend. VW ist hier ein ordentlicher Kompromiss gelungen. Ein adaptives Fahrwerk gab es schon bisher, im neuen Tiguan ist es sogar noch etwas billiger als im alten. Dennoch: Wir meinen, dass Geld – immerhin 1045 Euro – ist in anderen Extras sinnvoller angelegt. Die Lenkung ist ebenso leichtgängig wie präzise.

In der aktuelle Preisliste vom 10. März 2016 sind nur zwei Motoren zu finden: Ein 180-PS-Benziner, der nur mit Allradantrieb und DSG verkauft wird. Volumenmodell wird wohl der 2.0 TDI mit 150 PS, den VW mit Schaltgetriebe (Front- oder Allradantrieb) und mit Allradantrieb und DSG anbietet. Anders gesagt: Wer eine Automatik haben will, muss derzeit den Allradantrieb mit wählen. Im Laufe des Jahre sollen aber weitere Motoren und Kombinationen auf den Markt kommen. In der sinnvoll zusammengestellten, zweiten von drei Ausstattungslinen Comfortline kostet der Dieselmotor so mindestens 31.975 Euro. Ihr fehlen noch Dinge wie ein Radio mit USB-Anschluss, Sitzheizung oder Klimaautomatik.

Optionsarme Basis

Doch im Gegensatz zum Basismodell kann der Kunde sein Auto hier frei ausstaffieren. Der günstigsten Version Trendline enthält VW nicht nur einigen Schnickschnack vor, sondern auch eine Reihe von sinnvollen Erweiterungen. Dazu gehören aus unserer Sicht unter anderem DAB+-Empfänger, Alarmanlage, Schiebedach und Head-up-Display. Warum VW der Basisversion sogar die Seitenairbags und die Gurtstraffer für die äußeren Rücksitze verwehrt, bleibt rätselhaft und gehört schnellstens geändert. Bei einem Preisvergleich mit der Konkurrenz sollte zudem folgendes bedacht werden: VW lässt sich eine Garantiedauer, wie sie bei einigen Rivalen längst Standard ist, ziemlich teuer bezahlen. Für fünf Jahre und eine Gesamtlaufleistung von maximal 100.000 Kilometern stellt VW 1100 Euro in Rechnung. Die Dominanz in einem Segment hat sich VW noch nie mit Discounterpreisen erobert. So gesehen wird es kaum Bestrebungen geben, am leicht abgehobenen Preisniveau etwas zu ändern.

Kosten für Reise, Verpflegung und Probefahrt wurden vom Hersteller übernommen. (mfz)