Neues Museum öffnet in Hamburgs Speicherstadt

Prototypen und Raritäten auf vier Rädern

In der Shanghaiallee 7 öffnet Samstag, den 12. April die „Sammlung Prototyp“. Schwerpunkt sind Porsche-Konstruktionen und seltene Rennwagen. Auch einst von Michael Schumacher gelenkte Boliden sind in der Speicherstadt zu Gast

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  • ssu
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Hamburg, 11. April 2008 – Hamburgs Speicherstadt ist ab Samstag, den 12. April um eine Attraktion reicher: An der Shanghaiallee 7 öffnet die „Sammlung Prototyp“. Rund 40 Exponate auf zumeist vier Rädern gibt es in dem alten Fabrikgebäude zu sehen – die zahlreichen Modellautos in Vitrinen nicht eingerechnet. Keimzelle der Sammlung sind bekannte und weniger bekannte Konstruktionen von Ferdinand Porsche sowie Einzelanfertigungen mit Boxerherz aus den 1940er und 1950er Jahren.

Anfänge im Kübelwagen

Ihre Leidenschaft für Vehikel mit Porsche-Genen teilten die Ausstellungsmacher Oliver Schmidt (34) und Thomas König (36) schon als Führerschein-Anfänger, als sie für 500 DM einen völlig vergammelten VW Kübelwagen erwarben und sich in und an dem Gefährt austobten – „einschließlich aller Sünden, die 18-jährige mit ihrem ersten Auto begehen“, wie König rückblickend einräumt. Auf den „Weg zur automobilen Reife“ brachte die beiden ein Porsche 356 Baujahr 1960, den sie mit Studentenjobs finanzierten – inzwischen ist ihre Sammlung auf rund 50 historische Fahrzeuge angewachsen.

Rennfahrer-Legenden von heute …

Auch die Fans modernerer Boliden kommen in dem denkmalgeschützten Gebäude, das einst die „New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie“ beherbergte, auf ihre Kosten: Zurzeit parkt da etwa in der Sonderausstellung im 1. Stock ein Gruppe-C-Renner von Mercedes-Benz. Der 1991 gebaute C291 fuhr dank 650 PS bis zu 385 km/h schnell. Auf dem Dach der Silberflunder sind die Namen ihrer damaligen Piloten notiert: Michael Schumacher und Karl Wendlinger. Dass der Österreicher und der Kerpener einst Teamgefährten waren, mag mancher vergessen haben, zugleich führt der Bolide durch seine schlichte Anwesenheit Höhen und Tiefen des Rennfahrerdaseins vor Augen: Wendlinger verunglückte 1994 beim Training zum Formel-1-Grand-Prix von Monaco schwer und beendete nach einem Comeback-Versuch ein Jahr später seine Karriere in der Königsklasse endgültig.