SUVermoto

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Die größte Stärke bleibt die Ergonomie. Ergonomie ist auf jedem Motorrad das A-Kriterium. Kunden sollten jederzeit ein ihnen gut passendes Motorrad einem mit langer Schlagwortliste vorziehen. Nur wer sich wohlfühlt, fährt anständig, und wider den Volksglauben sind die meisten Motorradstürze (oft nicht registrierte) Alleinunfälle aus Fahrfehlern. Auf der Rivale sitzt der Fahrer noch ein ganzes Stück weiter vorne als auf der ohnehin schon vorderradbelastbaren Brutale. Die Rasten sind direkt unter dem Hintern, was den Beinen erleichtert, Druck auf die Fußrasten zu geben. Der gedrückte Fahrstil fühlt sich auf der Rivale sehr gut an, sehr richtig. Normales Legen oder gar Hängen geht zwar auch, passt aber merklich schlechter. Man sollte Drücken allerdings mögen und beherrschen. Dann passt auch die Arbeitsweise der Traktionskontrolle. Zu der fehlt mir immer noch das letztendliche Vertrauen, im Test bei Nässe über Herbstblätter arbeitete sie jedoch sehr sanft, ohne Zucken ins Heck zu leiten. Auch bei den Settings von Traktionskontrolle und der Arbeitsweise des Quickshifters hat MV spürbare Arbeit geleistet.

Wer soll das denn kaufen?

Hochhackige Allrounder verkaufen sich derzeit gut. Allerdings ist die Rivale gerade im Bereich Allround nicht besonders gut. Ihr Tank ist zu klein, sie ist zu aggressiv, sie hat kein ABS, es gibt keine Gepäckhaken, sie hat Lenkeinschlag und Wendekreis einer Fireblade. Man kann natürlich damit zur Arbeit fahren, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass besonders viele Kunden sie dazu verwenden werden. In allen diesen Alltags-Allround-Qualitäten schlägt die in ihrer Art verwandte Ducati Hypermotard die Rivale um Längen, und die Rivale ist mit 12.865 Euro die deutlich teurere Maschine. Aber kauft man eine Italienerin kauft, weil sie so alltagstauglich ist? Stellt man stelzende Models mit langen Fingernägeln für die Großküche ein? Und vor diesem wichtigeren Hintergrund wiederum schlägt die MV die Ducati um Längen. Sie ist einfach lebenslustiger. (cgl)