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Bei einem nächtlichen Kaltstart staunten wir zunächst nicht schlecht, denn der Testwagen mit LED-Scheinwerfern bot nur fahles Licht. Des Rätsels Lösung: Wir hatten zwar die Scheiben freigekratzt, nicht aber die Scheinwerfer. Die liefern anscheinend nicht genug Abwärme, um bei frostigen Temperaturen selbst „aufzutauen“ – die Waschdüsen lösen das Problem. Das Licht ist dann gut, allerdings lenken die Scheinwerfer nicht mit.

Bei Updates bevorzugt

An anderer Stelle wird der Seat ebenso sorgsam gepflegt wie der Golf. Auch er ist seit diesem Jahr mit dem neuen Einliter-Dreizylinder-Benziner zu haben, im Gegensatz zum Octavia, der diese Maschine vorerst nicht bekommt. Nicht der einzige Unterschied: Der 1.4 TSI mit 150 PS hat nur in Leon und Golf eine Zylinderabschaltung.

Der kleine Dreizylinder hat schon kürzlich im Golf überzeugt und macht seine Sache auch im Leon sehr manierlich. Ab etwa 1400/min ist ausreichend Kraft vorhanden, um flott voran zu kommen. Der Schub ließ im Testwagen erst oberhalb von 5000/min nach, der elastische Bereich ist also recht groß. Die Fahrleistungen sind näher am 1.4 TSI mit 125 PS als am 1.2 TSI mit 110 PS – sowohl subjektiv wie auch bei den Werksangaben. Wer nun ernsthaft meint, mit einem 115-PS-Kombi in dieser Klasse gerade so ausreichend ausgestattet zu sein, dem sei eine Erdung empfohlen. Es mag sein, dass es an meiner privaten Fahrzeugumgebung liegt. Dort findet sich nicht nur ein 97er Mondeo mit 90 PS, sondern gelegentlich auch der ähnlich alte Corsa mit dem 54-PS-Dreizylinder des Kollegen Pillau. Der Dreizylinder-Leon ist verglichen mit beiden eine Sportskanone, die ziemlich zackig auf Tempo 170 beschleunigt. Maximal verspricht Seat 202 km/h – wir haben das nicht ausprobiert, sondern bei 190 Schluss gemacht.

„Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden“, reimte Wilhelm Busch einst. Der Dreizylinder klingt im Leon hell und durchaus sympathisch, doch die Geräuschdämmung ist hörbar sparsamer ausgeführt als im Golf. Abrroll- Wind- und Motorengeräusche ergeben auf der Autobahn spätestens ab Tempo 140 eine Melange, die zwar nicht ohrenbetäubend ist, verglichen mit den Besten in diesem Segment aber durchaus Raum für Verbesserungen lässt.