Stoßen Euro-5-Benziner weniger CO2 aus?
Bisher gab es eine einfache Regel: Pro verbrauchtem Liter emittieren Benziner rund 23,7 Gramm CO2. Mit Einführung der Euro-5-Norm scheint dieser lineare Zusammenhang nicht mehr zu stimmen
- ggo
Hannover, 5. August 2009 – Seit einiger Zeit hat sich ein CO2-Ausstoß von 120 g/km bei Pkw als eine Art magische Grenze etabliert. Sie zu unterschreiten, kommt fast einem ökologischen Gütesiegel gleich. Der CO2-Ausstoß interessiert deswegen mittlerweile auch die Autokäufer, Verbraucherschützer würden sich sogar eine Art Energieklassen-Kennzeichnung wünschen, wie man sie von Elektrogeräten kennt. Mit dem Verbrauch steigt linear auch der CO2-Ausstoß. Das stimmt zwar, seit Einführung der Euro-5-Abgasnorm sind aber die spezifischen CO2-Emissionen überraschenderweise gesunken – zumindest bei Benzinern.
Ursachensuche
Das im Übermaß klimaschädliche CO2 entsteht bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe, vor allem fossiler Art. Der CO2-Ausstoß eines Autos lässt sich näherungsweise berechnen, indem man den Verbrauch im Falle von Dieselmotoren mit 26,5 multipliziert; beim Benziner mit 23,8 – in einigen Quellen ist auch von 23,7 die Rede. Diese Umrechungsfaktoren entsprechen schlicht dem CO2-Ausstoß in Gramm pro gefahrenem Kilometer. Ein Dieselfahrzeug, das 120 g/km CO2 ausstößt, verbraucht demnach etwa 4,5 Liter, ein Benziner rund 5 Liter Kraftstoff. Nun mag man sich fragen, warum man das überhaupt nachrechnen sollte. „Schließlich kann man den CO2-Ausstoß doch im Prospekt nachlesen, wenn man es wissen will“, wie ein Vertreter der Kfz-Branche heise Autos gegenüber sagte. Da hat er recht, unterschätzt aber jene, die es genau wissen wollen – und dabei gelegentlich Überraschendes entdecken: So wies uns vor einiger Zeit ein Leser auf uneinheitliche Verbrauchs- und Emissionsangaben zweier Hybridfahrzeuge hin. Im konkreten Fall ging es um den Toyota Prius 1,5 und den neuen Honda Insight. Glaubt man den Herstellerangaben, verbraucht der Honda mehr, stößt aber weniger CO2 aus – ein Fehler?