Vision 2050

Studie: Globale Energiewende, Klimaziele werden verfehlt

In London wurde nun eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Energieerzeugung im Jahr 2050 beschäftigt. Demnach sind große Fortschritte zu erwarten. Die Studie sollte jedoch, trotz eines optimistischen Szenarios, nachdenklich stimmen.

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  • dpa
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Mit Prognosen ist das immer so eine Sache. Wirklich sicher lassen sich nur wenige Dinge voraussagen, was insbesondere natürlich dann gilt, wenn es um einen Zeitraum von ein paar Jahrzehnten geht. In London wurde nun eine Studie veröffentlicht, die sich mit der Energieerzeugung im Jahr 2050 beschäftigt. Die Studie sollte, trotz eines optimistischen Szenarios, nachdenklich stimmen.

Spitze im Jahr 2030

Die Prognose des Konzerns DNV GL geht für das Jahr 2050 von folgenden Bedingungen aus: Auf dem Planeten leben 9,2 Milliarden Menschen, 1,7 Milliarden mehr als heute. Sie produzieren mindestens doppelt so viele Güter und Dienstleistungen, verbrauchen aber kaum mehr Energie als jetzt. Schon im Jahr 2030 hat der globale Energieverbrauch seine Spitze überschritten, geht seitdem zurück. Kohle, Öl und Gas sichern immer noch die Hälfte der Versorgung, haben aber ihren Zenit schon lange hinter sich, und ihr Anteil schrumpft. Neue Autos werden überall auf der Welt in der Regel elektrisch angetrieben, Verbrennungsmotoren für öl- und gasbasierte Treibstoffe laufen nur noch in Schiffen und Flugzeugen. Der CO2-Ausstoß aus Energie ist halb so hoch wie heute.

„Elektrifizierung und Elektromobilität werden entscheidend dazu beitragen, dass die Energieversorgung sich grundlegend verändert“, sagt Andreas Schröter, Geschäftsführer der deutschen Energiesparte von DNV GL mit Sitz in Hamburg. Im Jahr 2050 werde die Menschheit 430 Exajoule Energie verbrauchen. Das sind lediglich sieben Prozent mehr als heute. Davon entfallen 40 Prozent auf Elektrizität, gegenüber aktuell 18 Prozent. Diese Elektrizität wird zu 85 Prozent aus erneuerbaren Quellen produziert, vor allem aus Solar- und Windenergie.

Erneuerbare Energien werden billiger und effizienter

Die Experten von DNV GL sehen drei Faktoren, die bestimmend sind für die Energiezukunft der Menschheit. Die Weltbevölkerung wächst langsamer, die Wirtschaft auch. Und die erneuerbaren Energien werden immer billiger und effizienter, in Erzeugung wie Verbrauch. „Elektroautos verwerten die Energie besser“, sagt Schröter. Durch die Elektrifizierung zum Beispiel der Heizungen in den Wohnungen und der Fahrzeuge erhöht sich der Wirkungsgrad des gesamten Energiesektors.