Subaru entwickelt einen neuen Boxermotor
Subaru hält weiter an Boxermotoren fest. Nach 21 Jahren Bauzeit der 2,0- und 2,5-Liter-Ottomotoren steht eine komplett neue Generation bereit, die auch zukünftigen Emissionsnormen gewachsen sein soll
- ggo
Tokyo, 23. September 2010 – Außer Porsche gibt es mit Subaru nur noch einen Autobauer, der konsequent an Boxermotoren festhält. Die Motorenbauart mit den gegenläufigen Kolben hat unter anderem den Vorteil, dass dadurch die Massenkräfte wechselseitig aufgehoben werden – freie Massenkräfte 1. und 2. Ordnung treten nicht auf. Zwar gibt es geringe Massenmomente, weil die Kröpfungen für die gegenüber liegenden Zylinder notwendigerweise leicht versetzt zueinander sind, praktisch werden diese Kippmomente aber kaum spürbar. Beim Fahren äußern sich die Vorteile vor allem darin, dass es Vibrationen oder Dröhnen in höheren Drehzahlen, wie sie bei Reihenvierzylindern häufig auftreten, praktisch nicht gibt. Im Gegenteil: Bei vielen Boxermotoren entsteht der Eindruck, dass sie bei steigender Drehzahl noch geschmeidiger werden.
Durchgängig symmetrisch
Dass der Boxer dennoch selten geworden ist, hängt vor allem mit höheren Kosten zusammen. Zwar werden im Vergleich zu einem Reihenmotor zum Beispiel weniger Lager für die Kurbelwelle benötigt, doch dafür sind Motorblock, Zylinderköpfe, Ventiltrieb etc. doppelt vorhanden. Subaru setzt dennoch weiter auf den Boxer und begründet dies unter anderem mit dem "symmetrischen" Allradantrieb: Dabei bilden Kurbelwelle und Antriebsstrang eine längs angeordnete Einheit oder wie es Subaru ausdrückt: "Alle Hauptkomponenten, vom Motor über das Getriebe und den Achsantrieb bis zum hinteren Differenzial, sind in einer Linie angeordnet, also seitlich völlig symmetrisch".
Ein Neuer nach 21 Jahren
Vor diesem Hintergrund bestehen also guten Chancen, dass das der japanische Autobauer Boxer-Fans auch in Zukunft etwas anbieten kann. Das letzte technische Highlight von Subaru war freilich der Boxer-Diesel, der einzige seiner Art weltweit. Der Boxer-Ottomotor mit 2,0 Liter Hubraum dagegen – ebenfalls ein Vierzylinder – hat schon viele Jahre auf dem Buckel. Längst ist ein Nachfolger fällig, zumal im wichtigen Absatzmarkt Nordamerika der Diesel nicht einmal angeboten wird und selbst dort der relativ hohe Verbrauch des Subaru-Antriebs kritisiert wird.