TT Isle of Man 2017

Inhaltsverzeichnis

Der „Fliegende Kiwi“ Bruce Anstey (12facher TT-Sieger) folgte mit der Nummer 2 auf der neuen Honda Fireblade, die sich jedoch als etwas flügellahm entpuppte und so sprang für den sympathischen Neuseeländer nur ein enttäuschender 13. Platz heraus. James Hillier auf einer Kawasaki ZX-10R gehört seit Jahren zum engen Favoritenkreis und ging hinter Anstey auf den Kurs. Dann folgte Hutchinson, direkt gefolgt von Dunlop. Doch für den Nordiren wurde es ein kurzes Rennen, seine Suzuki streikte in der zweiten Runde. Das war bitter für Dunlop, zumal er in der ersten Runde die schnellste Zeit vorgelegt hatte.

Dafür lieferte sich Hutchinson ein nervenzerfetzendes Rennen mit Hillier. Schließlich gelang es „Hutchy“ zu überholen und er legte immer mehr Meter zwischen sich und seinen Verfolger. Als beim Auftanken in der Boxengasse Hilliers Team zuviel Zeit brauchte, war das Duell endgültig entschieden. Doch erst, als alle Topfahrer im Ziel waren, stand der Sieger fest. Hutchinson fuhr auf den nächsten drei Runden jeweils die Bestzeit und gewann schließlich verdient das Superbike-Rennen vor Peter Hickman auf BMW und Dean Harrison auf Kawasaki. Bester deutschsprachiger Teilnehmer wurde der Österreicher Horst Saiger auf Platz 11. Er nimmt schon seit Jahren an der TT teil und wird mittlerweile durchaus zu den Top-Fahrer gezählt, sein bestes Ergebnis fuhr er 2017 mit einem beachtlichen Rang 10 beim Superstock-Rennen ein.

Dunlop schlägt zurück

Michael Dunlop war über den technischen Defekt alles andere als glücklich, und wer die Kämpfernatur aus dem irischen Ballymoney kennt, weiß, dass ihn sein Ausscheiden erst Recht für das nächste Rennen anstacheln würde. Die Revanche kam am Montag beim ersten Supersport-Rennen. Dunlop startete auf einer Yamaha YZF-R6 und ließ keinen Zweifel aufkommen, wer heute gewinnen würde. Auf den vier Runden holte er dreimal die Bestzeit und damit einen deutlichen Sieg vor James Hillier auf einer Kawasaki ZX-6R und einem erstaunlichen Peter Hickman, der seinen dritten Platz auf einer konstruktiv betagten Triumph Daytona 675 R einholte. Für Hutchinson, wie Dunlop auf Yamaha R6 unterwegs, reichte es nur zum fünften Rang. Damit stand es im Duell der beiden Favoriten 1:1.

Das nächste Aufeinandertreffen fand in der Superstock-Klasse statt. Während bei den Superbikes noch umfangreiche und teure Tuningmaßnahmen erlaubt sind, treten bei den Superstocks reine Serienmaschinen an. Interessantweise sind die Zeiten beider Klassen sehr dicht beieinander, was viel über den Stand moderner Serientechnik aussagt. Diesmal dominierte wieder Ian Hutchinson auf der BMW, der mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 208,18 km/h deutlich vor Peter Hickman und Dan Kneen, beide ebenfalls auf BMW unterwegs, gewann, während Dunlop auf einen für ihn enttäuschenden sechsten Rang landete. Hier konnte die BMW S 1000 RR ihren langjährigen Entwicklungsvorsprung auf die brandneue Suzuki GSX-R 1000 R ausspielen.

Finaler Schlagabtausch

In der Lightweight-Klasse starten 650er-Zweizylinder, fast ausschließlich Kawasakis. Während Dunlop teilnahm, hatte sich Hutchinson gar nicht erst dort eingeschrieben. Offensichtlich kam der Nordire nicht gut mit seinem Motorrad zurecht, denn er erreichte nur als Siebter das Ziel. Es gewann der alte Haudegen Michael Rutter, der schon 1998 seinen ersten Sieg bei der TT Isle of Man verbuchen konnte.