Tage der Tentakel

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Der Preis der Leistung

Erkauft wird der neue Schub von unten durch ein schmaleres nutzbares Band, häufigere Schaltvorgänge und erhöhten Verbrauch. Wir fuhren die Kurvenstrecke so lange hin und her, bis wir aus Treibstoffgründen die Rückfahrt antreten mussten. Bei unter 150 km seit Volltanken des 17,5-Liter-Alutanks leuchtete die Reservelampe auf. Beim Abstellen nach 163 km standen 20 km auf dem Restreichweitenschätzeisen. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens hat BMW das Niveau des Schätzeisens im Vergleich zur recht genauen RR um über 20 km erhöht, keine Ahnung, warum. Zweitens verbrauchen vor allem Motorräder in sehr kalter Luft signifikant mehr Benzin: Die Luft ist dichter, es wird mehr eingespritzt, der von Eiswind gekühlte Motor nebst seinen Flüssigkeiten läuft messbar zäher als im Sommer, hat also erhöhte interne Verluste. Da werden wir gelegentlich im Frühjahr nachmessen. Die Entwicklung sagt: 6 bis 7 Liter auf 100 km sollten dann herauskommen, die Tanklampe bei um die 200 km aufleuchten, wie es bei Landstraßenmotorrädern üblich ist.

Insgesamt sollten sich Interessenten fragen: Wie wünsche ich mir eine nackte Landstraßenvariante der S 1000 RR? In etwa wie dieser Wunsch ist die R, zumindest wie mein Wunsch. Konkret fällt mir nur ein echter Störpunkt in der Funktion ein: Für gelegentliche Rennstreckeneinsätze oder Autobahnetappen würde ich den Begrenzer bei 250 km/h entfernt haben wollen. Hier hilft jedoch schlicht ein anderes Ritzel oder Kettenblatt, um die Gesamtübersetzung zu ändern. ABS und TK kann man bei Spielbedarf sowieso komplett abschalten. Probefahren: unbedingt. Das schauderhafte Gesicht sieht man ja beim Fahren zum Glück nicht. (cgl)