Massenwirkung

Tesla liefert erste Model 3 aus

Inmitten des Medienhypes verrät Tesla endlich etwas mehr zum Model 3. Das Elektroauto soll das erste Massenmodell der Marke werden. Das muss auch klappen, denn andernfalls hat Tesla ein nicht zu lösendes Problem

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 60 Kommentare lesen
Tesla Model 3 8 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

Kommt das Model 3 mitten in der Diesel-Affäre genau zum richtigen Zeitpunkt, um vom Betrugsskandal zu profitieren oder doch einen Hauch zu spät? Die Diskussion darum ist müßig, zumal es für beides mehr oder minder gute Argumente gibt. Fest steht, dass Tesla um die Auslieferung der ersten Model 3 ein großes Brimborium veranstaltet hat. Das kann nicht weiter verwundern, inszeniert der Tesla-Chef Elon Musk seine Marke doch nur zu gern auf einer größtmöglichen, medialen Bühne. Neben allen Showeinlagen bringt die Erst-Auslieferung ganz nebenbei immerhin ein paar Fakten, auch wenn noch einige Fragen offen bleiben.

Musk liebt den großen Auftritt und ließ es sich wohl schon deshalb nicht nehmen, bei der Auslieferung der ersten Modelle persönlich dabei zu sein. In den Genuss kamen zunächst nur Tesla-Mitarbeiter, die gleichzeitig auch als Testfahrer fungieren sollen. Allzu lang kann dieser letzte Test aber nicht dauern, immerhin will Tesla noch in diesem Jahr noch 20.000 Model 3 bauen. Im kommenden Jahr soll die Gesamtproduktion von Tesla auf 500.000 Stück steigen, was die bisherigen Modelle einschließt.

Drei Konfigurationen

Das Model 3 soll in drei Konfigurationen angeboten werden. Den Anfang machen die Basisversion, die mit einer Ladung im Fahrzyklus des Environmental Protection Agency (EPA) 220 Meilen schaffen soll, was rund 354 Kilometern entsprechen würde. Für diese Version gilt der oft kolportierte Preis in Höhe von 35.000 Dollar. Tesla rechnet aber damit, dass die meisten Kunden zu einer Version mit größerer Batterie greifen werden, mit der dann knapp 500 km Reichweite möglich sein sollen. Beide Angaben sind zudem nicht so einfach mit europäischen Versprechen zu vergleichen. In den USA muss ein Fahrzeug im Rahmen der Homologation fünf Fahrzyklen hinter sich bringen.

Die Aufladung der Batterien am Supercharger ist für Model-3-Kunden nur dann kostenfrei, wenn sie ein entsprechendes Paket geordert haben. Dann soll in der Basisversion innerhalb von 30 Minuten eine Reichweite von 130 Meilen (ca. 209 km) nachgeladen werden können, mit der stärkeren Batterie sogar 170 Meilen (ca. 274 km). Was die Batterien insgesamt fassen, verrät Tesla noch nicht. Wohl aber einige andere Daten: Mit 4,69 Metern ist das Model 3 etwa so lang wie ein Audi A4. Der Radstand ist mit 2,87 m allerdings länger als in einem Skoda Superb, was einerseits auf fürstliche Platzverhältnisse hoffen lässt und andererseits zeigt, dass sich die Proportionen beim E-Auto verschieben. Mit Elektroantrieb und Batterie gibt es nur noch zwei Bausteine, die sich zudem auch noch freier anordnen lassen als bei einem konventionellen Antrieb, bestehend aus Motor, Getriebe und Tank.

Alternative Aufteilung

Das Model 3 ist 1,84 m breit und 1,44 m hoch. Das Kofferraumvolumen bleibt mit 425 Litern unter dem, was ähnlich lange Limousinen mit Verbrennern durchschnittlich aufnehmen. Dafür bleibt das Gewicht im Rahmen dessen, was in dieser Klasse üblich ist. Mit der kleinen Batterie gibt Tesla ein Leergewicht von 1610 kg an, mit dem größeren sollen es 1730 kg sein. Im nächsten Jahr folgt als dritte noch eine Allradversion, die zumindest vorerst nur mit der stärkeren Batterie ausgeliefert werden soll.