Tesla baut Fabrik in Brandenburg

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Tesla kämpft angesichts teurer und verzögerter Produktions-Anläufe bei neuen Modellen immer wieder mit hohen Verlusten. Zugleich wird praktisch nach jeden Quartalszahlen der Firma diskutiert, ob die Nachfrage nach Elektroautos generell stark genug ist, um Musks ambitionierte Wachstumspläne zu tragen. Auch zeichnet sich wachsende Konkurrenz aus China ab, wo Elektrofahrzeuge massiv vom Staat gefördert werden.

3 und Y als Gegenspieler

Die Ansiedlung der Fabrik in Deutschland hat auch symbolische Kraft. Tesla wagt sich ins Heimatland der deutschen Autohersteller, die oft um die selben Käufer kämpfen. Das Model 3 ist direkter Gegenspieler von BMWs 3er-Reihe. Die Deutschen sind gerade dabei, ein breiteres Angebot an Elektroautos an den Start zu bringen. Tesla kaufte vor drei Jahren den deutschen Maschinenbauer Grohmann, der auf Fertigungslinien spezialisiert ist.

Wer Visionen hat ...

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte der dpa nach der Ankündigung: „Das ist eine hervorragende Nachricht für unser Land. Wir haben uns dafür seit längerem in intensiven Gesprächen und mit guten Argumenten eingesetzt. Ich bin glücklich, dass sich Elon Musk für unseren Standort Brandenburg entschieden hat.“ Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) twitterte: „Wer Visionen hat, kommt nach Berlin! Willkommen in der Metropolregion, Tesla!“

Musk war überraschend zur Verleihung des „Goldenen Lenkrads“ nach Berlin gekommen. Bei einem gemeinsamen Auftritt mit Volkswagen-Chef Herbert Diess auf der Preisverleihung zeigte er Verständnis für das ursprüngliche Zögern der deutschen Autohersteller bei Elektroantrieben. Es sei schwierig, sich auf eine neue Technologie einzulassen, die sich erst noch bewähren müsse, wenn beträchtliche Ressourcen und Arbeitskraft in traditioneller Technik gebunden seien. (mfz)