Test: VW Golf 1.5 TSI ACT

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Auch in einem anderen Bereich liegt der aktuelle Golf uneinholbar vorn. Wer es darauf anlegt, kann den Verbrauch auf unter fünf Liter drücken. Auf meinem täglichen Arbeitsweg über Land sind Werte um 5,5 Liter möglich, ohne ganz bewusst auf eine besonders sparsame Fahrweise umzuschalten. Selbst die Eiligen in der Redaktion kamen nur auf knappe 8 Liter, wobei ehrlicherweise eine längere Autobahnfahrt mit hohem Tempo nicht enthalten war. Insgesamt kamen wir auf 6,2 Liter, was in etwa dem entspricht, was wir kürzlich auch mit einem Seat Leon 1.4 TSI ACT verbraucht haben. Der hatte allerdings ein DSG eingebaut, der Golf war mit einem Schaltgetriebe ausgestattet. Fortschritte hat VW mit der neuen Maschine in diesem Punkt also nicht gemacht.

Feines Fahrwerk

Im Testwagen war ein adaptives Fahrwerk eingebaut. Die Spreizung zwischen Komfort und Sport ist nicht riesig, aber durchaus spürbar. Mir wäre das keine 1045 Euro wert, zumal die Standardabstimmung einen guten Kompromiss zwischen Nachgeben und Rückmeldung bietet. Die Dämpfung spricht sensibel an, was ihn zusammen mit dem geringen Geräuschniveau zu einem angenehmen Begleiter auf langen Strecken macht. Selbst im Sportmodus mit straffer Kennlinie fällt dieses feine Ansprechen der Dämpfer auf: Der Golf wird damit nicht einfach nur hart, sondern filtert kleine Unebenheiten raus und vermeldet erst größere Verwerfungen. Wer das bevorzugt, kann ein Sportfahrwerk für 215 Euro wählen.

Flexibilität spart Geld

Ein Schnäppchen war so ein Golf noch nie. Der umfangreich ausstaffierte Testwagen kam auf einen Listenpreis von mehr als 38.000 Euro, wobei zur absoluten Vollausstattung nicht mehr viel fehlte. Den 150-PS-Golf gibt es ab 24.350 Euro, doch schon mit Wünschen wie vier Türen, Metallic-Lack, Sitzheizung, LED-Scheinwerfern und der kleinen Navi-Lösung nähert man sich rasch der 30.000-Euro-Grenze, ohne luxuriöse Dinge wie Standheizung, Schiebedach oder Ledersitze in der Kalkulation zu haben. Doch wie so oft im Leben hilft eine gewisse Flexibilität: Im Netz werden neue Gölfe mit 150 PS ab rund 21.000 Euro angeboten. Wer den motorischen Überfluss dieser Maschine nicht braucht, liegt nochmals deutlich darunter. Das scheint uns angemessen für dieses gute Gesamtpaket.

Die Kosten für die Überführung des Testwagens hat VW übernommen, jene für Kraftstoff der Autor. (mfz)