Teure Tauschpflicht bei LED-Defekt

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Nur am Stück zu tauschen

Ganz anders sieht es etwa beim Tagfahrlicht aus. Bei vielen Autos, die mit LED-Tagfahrlicht ausgeliefert werden, sind mehrere Dioden zum Beispiel als Lichterketten oder Winkel in die Hauptscheinwerfer integriert. „Und zwar häufig nicht als separates, austauschbares Modul im Scheinwerfergehäuse, sondern als fester Bestandteil“, erklärt Pietzonka. Die Gründe dafür seien meist Designvorgaben der Fahrzeughersteller oder konstruktiv bedingt. „Darüber hinaus ist ein kompakter Aufbau der Lichtfunktionen häufig günstiger als separate, austauschbare LED-Platinen“, so Pietzonka.

Leidtragender ist am Ende der Autobesitzer: Wenn das integrierte LED-Tagfahrlicht defekt ist, muss oft der komplette Hauptscheinwerfer erneuert werden. „Und dafür werden inklusive Werkstattkosten je nach Fahrzeug leicht viele hundert, manchmal auch mehr als tausend Euro fällig“, hat Schuster recherchiert. Je mehr Autos mit integrierter LED-Technik in die Jahre kämen, desto größer werde das Risiko des teuren Austauschs.

Schwachstelle Drähte und Kontakte

Für Fahrzeuge mit Voll-LED-Scheinwerfern, die bisher noch recht selten sind, gilt das ebenfalls. Schwachstelle von LEDs sind laut dem ADAC-Technikexperten Helmut Schmaler nicht die Leuchtkörper selbst, sondern Drähte und Kontakte auf der Trägerplatine, denen zum Beispiel Korrosion oder Vibration zusetzen könne. LED-Leuchten müssen spätestens dann repariert werden, wenn mehr als eine Lichtquelle streikt. „Das kann je nach Konstruktion in einer LED-Kette eine einzelne Diode oder ein kleines Modul mit zwei, drei Dioden sein“, erklärt Schuster. Bei der Kfz-Hauptuntersuchung muss der Ausfall mehrerer LED-Lichtquellen als erheblicher Mangel beanstandet werden. Das sieht die jüngste Änderungsverordnung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften vor, die am 1. Juli 2012 in Kraft getreten ist. (dpa) (fpi)