Teurer Sparer: Mitsubishi i-MiEV in der Praxis

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Gleichstrom für die Schnellladung

Auf der anderen Autoseite gibt es eine Steckdose für Starkstrom. Als Verbindung dient ein so genannter Yazaki-Stecker, der in Japan die Norm darstellt. Auf dieser Seite wird Gleichstrom benötigt. Der üblicherweise angebotene Wechselstrom muss also zuerst noch durch einen Gleichrichter, der wegen des erheblichen Zusatzgewichtes nicht ins Auto integriert wurde. Dafür braucht das Aufladen auf 80 Prozent bei einer Ladeleistung von 50 kW nur etwa 30 Minuten statt etwa sechs Stunden wie mit 230 Volt. Alternativ kann man in nur fünf Minuten das Fahrzeug so weit aufladen, dass 30 bis 40 Kilometer gefahren werden können. Der Schnellladeanschluss wurde laut Mitsubishi hauptsächlich zur Beseitigung der "Reichweitenangst" integriert. Nach Modellversuchen fahren Benutzer angstfreier und damit öfter und weiter, wenn sie die beruhigende Gewissheit haben, dass sie das Auto zur Not auch mal in fünf Minuten wieder startklar machen können – auch wenn das Schnellladen die Ausnahme bleibt.

Viel zu teuer für Privatleute

Insgesamt ist der i-MiEV ein akzeptabler Kleinwagen mit allerdings sehr geringer Reichweite. Doch macht der Preis das Auto für Privatleute denkbar unattraktiv: 34.093 Euro werden fällig – viel zu viel für ein Auto dieser Größe, auch wenn die Ausstattung bis auf das fehlende CD-Radio komplett ist. Für etwas über 34.000 Euro kann man zum Beispiel auch einen BMW 320d mit 184 PS kaufen. Selbst mit extrem billigem Strom amortisiert sich die Anschaffung eines i-MiEV nicht. Bei 15 Cent pro kWh und einem Verbrauch von 13,5 kWh pro 100 Kilometer spart man etwa 4,50 Euro pro 100 Kilometer gegenüber einem vergleichbaren Benziner. Das summiert sich bei einer Lebensdauer von 100.000 Kilometer auf rund 5000 Euro – viel zu wenig, als dass sich das Elektroauto rechnen könnte.